Eine Friedensflagge (Foto: IMAGO, IMAGO / U. J. Alexander)

Friedensinitiative Westpfalz organisiert Friedensgebete

"Wir blicken mit sorgenvollen Augen auf die Ukraine"

Stand
AUTOR/IN
Michelle Habermehl
Bild von Michelle Habermehl, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Pfarrer Besier und die Friedensinitiative engagieren sich für eine Welt ohne Waffen und Gewalt. Sie möchten allen, egal welcher Herkunft, Raum für ihre Gedanken geben.

Das Telefon klingelt nur wenige Male bis Detlev Besier drangeht. Ich frage ihn, wie er die Situation in der Ostukraine aus der Perspektive eines Friedensexperten beurteile. Er antwortet: "Ob ich ein Friedensexperte bin, das weiß ich nicht.“ Das finde ich sehr bescheiden für jemanden, der sich seit 2002 in der Friedensinitiative Westpfalz engagiert und Pfarrer für Frieden und Umwelt ist.

Detlev Besier, Vorsitzender Friedensinitiative Westpfalz  (Foto: privat)
Detlev Besier ist Pfarrer für Frieden und Umwelt in der Evangelischen Kirche der Pfalz und Vorsitzender der Friedensinitiative Westpfalz e.V.

"Nun ja, ich bin ein friedensbewegter Mensch, der die Situation in der Welt betrachtet und mich frage: Können wir es nicht anders, außer uns zu bedrohen, immer nur den eigenen Vorteil zu sehen, andere auszugrenzen, bei ihren Schwächen zuzusehen und uns nicht als gleichberechtigte Gesprächspartner anzusehen?“ 

Menschen aus Ukraine und Russland gestalten Friedensgebete mit

Raum für Gespräche zu schaffen, darauf komme es jetzt an. Daher laden die Friedensinitiative Westpfalz e.V. und die evangelische Kirchengemeinde jeden Donnerstag zu Friedensgebeten in die Stiftskirche Kaiserslautern ein. Menschen, die Verwandte und Freunde in den betroffenen Gebieten haben, gestalten die Gebete mit. Dabei sei es egal, ob man Familie in Russland oder in der Ukraine habe. Alle Seiten sollen zusammenkommen. Die politische Gesinnung mag nicht die Gleiche sein, doch die Sorgen um die geliebten Menschen in dem Krisengebiet eint sie.

"Wir möchten, dass sich die Menschen nicht so fühlen, als wären sie ihrer Sprachlosigkeit ohnmächtig ausgeliefert. In unseren Gebeten wollen wir Formen finden, die Geschehnisse gemeinsam auszuhalten.“

Die Friedensinitiative hat jahrelange Erfahrung mit Friedensgebeten. Seit 2003 hatte man zu wöchentlichen Veranstaltungen eingeladen. Grund dafür war zu der Zeit der zweite Irakkrieg. Abgehalten wurden die Gebete direkt vor dem Eingangstor der Ramstein Air Base.

Verein fordert gewaltfreie Lösung für Konflikte auf der ganzen Welt

Über das ganze Gespräch hinweg merkt man Herrn Besier an, dass er trotz aller Krisen, die er im Blick hat, noch immer nicht den Mut verloren hat. Er ist der standfesten Überzeugung, dass eine gewaltfreie Kommunikation der beste Weg ist.

"Ich möchte gerne weg davon, dass Frieden was für Spinner ist. Das ist nicht nur was für Visionäre oder Utopisten. Frieden muss politische Grundlage werden.“

2004 wurde die Friedensinitiative Westpfalz gegründet. Nach Angaben von Pfarrer Besier wollte man durch die Nähe zur Ramstein Airbase einen Verein gründen, dass Konflikte friedlich gelöst werden.

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