Ein Schild am Eingang eines Geschäftes weist auf die 2G-Regel hin.  (Foto: dpa Bildfunk, dpa | Carsten Koall)

Reaktionen auf neue Corona-Beschlüsse

Einzelhandel in der Westpfalz kann 2G-Regel verkraften

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Die Reaktionen auf die neuen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern fallen in der Westpfalz unterschiedlich aus. Der Pirmasenser Einzelhandel ist erleichtert, dass es keinen neuen Lockdown gibt. Die Gastronomie in Kaiserslautern spricht dagegen von einem Lockdown durch die Hintertür.

"Uns ist alles lieber, als wieder schließen zu müssen“, sagt der Vorsitzende des Einzelhandelsverbands Pirmasens, Erich Weiss, mit Nachdruck. Auch die 2G-Regel würden er und seine Kollegen in Kauf nehmen, solange das Weihnachtsgeschäft damit weitergehen könne.

Pirmasenser Einzelhändler: "Kontrollen werden nicht einfach"

Dass nur noch Geimpfte und Genesene in die Geschäfte dürften, sei für die Einzelhändler natürlich mit mehr Aufwand verbunden. Größere Geschäfte bräuchten jetzt mehr Personal, um an ihren Eingängen den 2G-Status zumindest stichprobenartig zu kontrollieren. Aber auch die kleinen Läden müssten ihre Mitarbeiter erst einmal schulen, wie sie einen echten von einem gefälschten Nachweis unterscheiden könnten. "Einfach wird das alles nicht", so Weiss.

Restaurants klagen über Stornierungen

Große Bedenken äußert dagegen der Hotel- und Gaststättenverband. In Restaurants gilt ab Samstag 2G-plus. "Das ist ein Lockdown durch die Hintertür“, kritisiert der Dehoga-Bezirksvorsitzende in Kaiserslautern, Alf Schulz. Er befürchte, dass Geimpfte keine große Lust hätten, sich jetzt auch noch aufwendig testen zu lassen. Das merke er schon jetzt, weil viele Restaurantbesucher ihre Reservierung wieder storniert hätten.

Im Kreis Kaiserslautern stehen Existenzen auf dem Spiel

Die Politik müsse jetzt schnell weitere finanzielle Hilfe leisten, fordert Schulz. Die in Aussicht gestellten "Überbrückungshilfen IV" dürften nicht erst im März oder April fließen. "Auch hier im Kreis Kaiserslautern stehen jetzt wieder Existenzen auf dem Spiel", betont der Dehoga-Sprecher.

TUS Dansenberg fordert mehr Teststellen

Mit gemischten Gefühlen sehen die westpfälzischen Sportvereine die neuen Corona-Regeln. "2G plus bedeutet einen enormen Organisationsaufwand für einen ehrenamtlichen Verein“, sagt Michael Holstein vom TUS Dansenberg. Bei den Heimspielen in der 3. Handball Bundesliga müssten bis zu 15 Leute abgestellt werden, um zu kontrollieren und für Ordnung zu sorgen.

Klare Forderung des TUS Dansenberg, wenn ab Samstag die neue Corona-Verordnung in Rheinland-Pfalz greift: "Es muss wieder mehr Testangebote in Kaiserslautern geben“, sagt Michael Holstein. Es könne nicht sein, dass die Zuschauer vor einem Spiel erst eine Stunde lang zum Testen in der Warteschlange stehen müssten.

Zweibrücken "Hornets" kümmern sich selbst

Selbst aktiv geworden ist in dieser Frage der Eishockey Regionalligist EHC Zweibrücken. Für das nächste Heimspiel der "Hornets“ habe der Verein eine eigene Teststation vor der Eishalle organisiert, berichtet Sprecher Thorsten Rehfeld. Er betont: "Wir sind froh, dass wir überhaupt noch vor Publikum spielen dürfen“.

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