Flüchtlinge willkommen - das ist das Motto der Donnersberger Integrationsinitiative. In Rockenhausen hat sie im Haus der Familie des Deutschen Roten Kreuzes deswegen ein Willkommenszentrum eröffnet. Jeden Tag von neun bis zwölf Uhr können Flüchtlinge aus der Ukraine dort Hilfe suchen, sagt die Vorsitzende der Donnersberger Integrationsinitiative und Integrationsbeauftragte des Donnersbergkreises, Erika Steinert.
"Heute ist eine Frau zu uns gekommen, die eine Verletzung am Knöchel hatte. Weil sie nicht wusste, wo sie sich behandeln lassen kann, kam sie zu uns. Wir haben dann kurzerhand einen Arzt gerufen. Der hat sie vor Ort behandelt", so Steinert.

Vielfältiges Hilfsangebot in Rockenhausen
Wichtig sei für die Flüchtlinge aus der Ukraine auch die Besorgung von Sim-Karten für ihre Handys, damit sie mit ihren Angehörigen telefonieren können, die noch immer in der Ukraine ausharren oder dort kämpfen müssen. "Wir versuchen auch beim Ausfüllen von verschiedenen Anträgen zu helfen", sagt Erika Steinert. "Die Menschen, die aus der Ukraine bei uns ankommen, müssen sich ja registrieren - auch um Geld zu bekommen."
Eine Flüchtlingsfamilie sei zurzeit im Nachbarort Waldgrehweiler in einer Privatwohnung untergebracht. "Die kommen jetzt öfter hier her zu uns", sagt Erika Steinert. "Für die beiden 17- und 19-jährigen Schwestern konnten wir eben einen Platz in der Berufsbildenden Schule Rockenhausen sichern. Wir haben schon gemeinsam einen Antrag auf Lehrmittelfreiheit ausgefüllt, den die beiden mit in die Schule nehmen." Es sei aber wichtig, dass die beiden jungen Frauen, zeitnah einen Deutschkurs besuchen, so Steinert. "Wir wollen das bald auch hier im Willkommenszentrum anbieten".
Ehrenamtliches Engagement essentiell für Flüchtlingshilfe
Die wohl wichtigste Ressource der Donnersberger Integrationsinitiative ist das Ehrenamt. Jeden Tag sind ehrenamtliche Helfer vor Ort, um Fragen der hilfsbedürftigen Menschen zu beantworten. "Wir hoffen, dass sich noch mehr Menschen bei uns melden, die uns unterstützen wollen", so Steinert. "Wir brauchen jede helfende Hand. Unser Ziel ist es, das Willkommenszentrum in Rockenhausen mindestens fünf Tage pro Woche zu öffnen und mindestens zwei Helfer vor Ort zu haben."

Bald Willkommenszentren in allen Verbandsgemeinden?
In allen Verbandsgemeinden des Donnersbgergkreises soll es in naher Zukunft solche Willkommenszentren wie in Rockenhausen geben, sagt der Landrat des Donnersbergkreises, Rainer Guth. "Das ist unser Ziel. In Kirchheimbolanden soll ein solches Zentrum noch diese Woche öffnen", so Guth. "Wir wollen in allen Verbandsgemeinden so etwas etablieren, weil wir mit noch deutlich mehr Flüchtlingen rechnen müssen".