Welche Schäden die Natur in diesen Gebieten nehmen kann, erläutert Miriam Krumbach, Vorsitzende des NABU Zweibrücken. Die Störung der vor Ort nistenden Vögel und der keimenden Pflanzen sei "gewaltig", so Krumbach. Es sei nicht ohne Grund ab März allgemein verboten, Rodungen durchzuführen. Vor Ort würden beispielsweise gerade die Zaunkönige ihre Nester in den Gebüschen bauen.
"Dazu kommen langfristige Beeinträchtigungen wie die Bodenverdichtung. Bei so schweren Fahrzeugen kann der Boden auch Jahrzehnte brauchen, um sich zu erholen."
NABU: Bundeswehr hat für "gewaltige Störung" im Naturschutzgebiet gesorgt
Folgen für die Pflanzen vor Ort und die davon abhängigen Insekten wie Schmetterlinge würden sich erst in einigen Wochen zeigen. Beim NABU sei man aufgebracht und wolle die Situation vor Ort genau beobachten. "Was mir so leid tut, ist, dass die Verantwortlichen der Bundeswehr das vor Ort nicht bemerkt haben", so die Vorsitzende. Schließlich seien Naturschutzgebiete gut ausgeschildert. Nun sei es an der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises, den Vorfall zu ahnden.
An der Übung in dem Naturschutzgebiet zwischen Maßweiler und Rieschweiler-Mühlbach Anfang März waren nach Angaben eines Bundeswehrsprechers 34 Soldaten mit elf Rad- und sechs Kettenfahrzeugen beteiligt. Zunächst hatte die "Rheinpfalz" berichtet. Wie der Sprecher des Bundeswehr-Landeskommandos Rheinland-Pfalz erklärt, sind solche Gefechtsübungen auch außerhalb von ausgewiesenen Truppenübungsplätzen generell nichts Ungewöhnliches. Naturschutzgebiete seien allerdings tabu, betont der Sprecher.
Bundeswehr soll an Karten besser geschult werden
Der Bundeswehrsprecher betont, die Übung sei nicht in dem Naturschutzgebiet geplant gewesen. Man sei lediglich während der Übung versehentlich vom Terrain abgewichen. Es sei klar geregelt, dass in Naturschutzgebieten die Belange von Tieren und Pflanzen Vorrang hätten – daran halte sich auch die Bundeswehr.
"Der Fehler wird bei dem Auswerten einer Karte aufgetreten sein. Wir werden intern die Verantwortlichen schulen, dass man sich künftig an den ausgewiesenen Truppenbereich hält."
Die Verantwortlichen seien bereits ausgemacht und würden darüber belehrt, dass so etwas in Zukunft nicht erneut vorkomme.