Ein junger Mann sitzt im Gericht im Amtsgericht in Rockenhausen. Er ist wegen Brandstiftung in einer Schreinerei in Bolanden angeklagt. (Foto: SWR)

Urteil des Amtsgerichts Rockenhausen

18-Jähriger vom Vorwurf der Brandstiftung in Schreinerei in Bolanden freigesprochen

Stand

Anfang des Jahres hatte es in einer Schreinerei in Bolanden im Donnersbergkreis gebrannt. Ein 18-Jähriger wurde jetzt verurteilt, aber vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen.

Das Amtsgericht Rockenhausen hat den 18-Jährigen zu einem Jahr und sechs Monaten Jugendstrafe verurteilt. Damit sah es das Gericht als erwiesen an, dass er unter anderem ein Auto gestohlen und dieses angezündet hat. Der 18-Jährige hatte zwar zugegeben, das Auto gemeinsam mit Freunden mehrfach gestohlen zu haben. Er bestritt allerdings, es angezündet zu haben. Das Amtsgericht verurteilte ihn außerdem, weil er während seiner U-Haft einen Mithäftling bewusstlos geschlagen hatte.

Brand in Schreinerei in Bolanden: Eine Million Euro Schaden

Dem jungen Mann war zusätzlich vorgeworfen worden, einen Brand in einer Schreinerei in Bolanden gelegt zu haben. Das hatte er stets bestritten und wurde nun vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen. Das Gericht geht in dem Fall weiter von Brandstiftung aus. Allerdings gebe es keine Hinweise, dass der Angeklagte diese begangen habe. Bei dem Brand im Januar diesen Jahres entstand laut Polizei ein geschätzter Schaden von knapp einer Million Euro. Die Feuerwehr kämpfte damals mit etwa 100 Kräften gegen die Flammen. Das Gebäude brannte komplett aus.

Angeklagter berichtet über persönliche Probleme

Der junge Mann war Auszubildender in der Schreinerei, verlor seinen Ausbildungsplatz allerdings nach drei Monaten wieder. Vor Gericht berichtete er von seinem schwierigen Privatleben. Vor seiner Festnahme habe er mit seinen insgesamt zwölf Geschwistern in Containern gelebt. Es sei schwierig gewesen, ein Haus zu finden, weil die Familie so groß war. Deshalb sei man dabei gewesen, eines selbst zu bauen. Um seine Geschwister habe er sich hauptsächlich gekümmert, nachdem seine Mutter 2018 plötzlich starb. Sein Vater sei den ganzen Tag auf der Arbeit gewesen.

Bewährungsstrafe möglich

Der 18-Jährige kann sich durch begleitende Maßnahmen wie gemeinnützige Arbeit eine Bewährungsstrafe verdienen. Darüber hinaus muss er ein Antiaggressionstraining machen und darf keinen Kontakt mehr zu den Freunden haben, die am Diebstahl des Autos beteiligt waren.

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