Der Temperaturdurchschnitt im Juli lag in Rheinland-Pfalz bei 20,0 Grad Celsius - das sind fast drei Grad mehr als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner Messstationen. "Von wenigen erfrischenden Tagen abgesehen, war die Witterung mehr mediterran als typisch mitteleuropäisch."
Zusätzlich war der Monat sehr sonnig und so trocken wie seit mehr als 70 Jahren nicht. Landesweit fielen im gesamten Monat im Schnitt gerade einmal zehn Liter auf den Quadratmeter - in der Regel sind es den Angaben zufolge durchschnittlich 72 Liter. Damit zählte Rheinland-Pfalz neben Hessen und dem Saarland zu den trockensten Bundesländern in Deutschland.
Schlechte Getreideernte erwartet
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, rechnet deswegen für dieses Jahr wieder mit einer unterdurchschnittlichen Weizenernte. Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte er, er hoffe, dass es regne und zumindest die Herbstkulturen noch das nötigste Wasser erhielten. Nach einer ersten Erntebilanz des Statistischen Landesamtes in Rheinland-Pfalz werden die Landwirte im Land voraussichtlich rund 1,4 Millionen Tonnen Getreide ernten. Das sei rund 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der durchschnittliche Hektarertrag entspreche aber dem langjährigen Mittel.
Staubteufel verletzte Kinder
Hitze und Trockenheit sorgten laut DWD zudem für weiter fallende Flusspegel und Grundwasserspiegel.
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Bei diesem Wetter können auch sogenannte Staubteufel entstehen. Ein solcher Luftwirbel verletzte Anfang Juli auf einem Sportplatz im Rhein-Hunsrück-Kreis mehrere Kinder. Eine Hüpfburg wurde von Windböen erfasst und in die Luft gewirbelt, die Kinder darin stürzten aus etwa fünf Metern in die Tiefe und verletzten sich teilweise schwer. Die meteorologischen Rahmenbedingungen lassen laut DWD einen sogenannten Staubteufel vermuten, der für das Unglück verantwortlich gewesen sein könnte.