Vor Beginn des Deutschlandtages der Jungen Union hat sich der Vorsitzende der Jugendorganisation der CDU in Rheinland-Pfalz, Jens Münster, dafür stark gemacht, dass die Bundespartei eine Doppelspitze - nach dem Vorbild von SPD und Grünen - bekommt. In SWR Aktuell sagte Münster, gerade nach der deutlichen Niederlage der Union bei der Bundestagswahl sei es nötig, darüber nachzudenken. "Ob das dann zwei Vorsitzende sind, ein Mann oder eine Frau oder ein Vorsitzender oder eine Vorsitzende, das muss man gucken."
Kritik an Kandidatenkür für CDU-Vorsitz
Münster kritisierte indirekt, dass es zu viele Bewerber für den Posten des Bundesparteichefs oder der Bundesparteichefin gebe, die aus Nordrhein-Westfalen kommen. "Wir haben nicht nur Männer aus Nordrhein-Westfalen, die Vorsitzender werden können, weil wir nicht nur Mitglieder haben, die Männer aus Nordrhein-Westfalen sind." Das seien jedoch alles gute Kandidaten, so Münster. Es gebe aber genügend Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Bundesländern. "Und natürlich gibt es auch Frauen, die das können." Er sei gespannt, ob nicht noch eine "ihren Hut in den Ring" werfen werde.
In der CDU giltst du als Jungtalent, wenn du 50 bist.
Überalterung der CDU-Spitze?
Der JU-Chef aus Rheinland-Pfalz kritisierte zudem, dass es in der CDU zu wenige jüngere Personen in Spitzenpositionen gebe. "In der Jungen Union […] gibt es sehr viele, die in der CDU ein bisschen blockiert werden." In der CDU gelte man als "Jungtalent", wenn man mindestens 50 Jahre alt sei. Darunter würden "nicht so gerne" Menschen für höhere Positionen der Partei zugelassen. Darüber müsse man reden, so Münster.