Ab Oktober seien die Fallzahlen "linear im dreistelligen Bereich" angestiegen. Anfang Dezember hatte das LKA bereits 483 Fälle gezählt. Die Ursache für die Entwicklung liege vermutlich im vorübergehenden Wegfall der kostenlosen Bürgertests und in den Einschränkungen für nicht geimpfte Personen, so die Behörde.
Täter haben es auf digitalen Impfnachweis abgesehen
Da Delikte mit gefälschten Impfpässen nicht separat in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst würden, seien die Zahlen allerdings nicht verlässlich und lediglich "als Tendenz zu verstehen". Die gefälschten Impfausweise würden nach Erkenntnissen der Ermittler überwiegend in Apotheken zum Erhalt des digitalen Impfnachweises vorgelegt.
In den allermeisten Fällen dauern die Ermittlungen bislang noch an, wie eine Umfrage unter den rheinland-pfälzischen Staatsanwaltschaften ergab. Gerichtliche Verurteilungen erfolgten noch nicht. So teilte der Frankenthaler Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber mit, allein in seiner Behörden würden bis zu 100 Verfahren bearbeitet, es seien allerdings bislang erst fünf Strafbefehle erlassen worden, von denen einer mittlerweile rechtskräftig sei.
Etwa 20 Strafbefehle oder Anklagen in Koblenz
Eine dreistellige Anzahl von Strafverfahren meldete auch die Staatsanwaltschaft Koblenz, davon seien in schätzungsweise rund 20 Fällen Strafbefehle beantragt oder Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Mainz teilte mit, bislang sei in ihrem Zuständigkeitsbereich in drei Fällen Anklage gegen Impfpass-Fälscher erhoben worden.