Alarmierende Zahlen im Suchtatlas

Kokain-Missbrauch: Immer mehr Menschen aus RLP in Behandlung

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Kokain-Sucht in Rheinland-Pfalz nimmt offenbar zu: Die Zahl der Menschen, die sich deshalb ärztliche Hilfe holen, ist gestiegen. Betroffen sind vor allem Männer.

Kokain wirkt schnell, es stimuliert und putscht auf - doch die gesundheitlichen Folgen können gravierend sein. Eine Analyse der Krankenkasse BARMER in Rheinland-Pfalz hat ergeben, dass sich immer mehr Menschen wegen Kokain-Missbrauchs in ärztliche Behandlung begeben. Dem BARMER-Suchtatlas zufolge waren es im Jahr 2023 landesweit 1.690 Patientinnen und Patienten. Das sind 28 Prozent mehr als im Jahr 2019. Die Krankenkasse geht davon aus, dass das wahre Ausmaß des Kokainmissbrauchs noch viel größer ist, da nicht alle Konsumenten zum Arzt gingen.

Viermal mehr Männer als Frauen wegen Kokain in Behandlung

Für ihre Auswertung hat die Krankenkasse die Ergebnisse einer Analyse unter ihren Versicherten auf das ganze Land hochgerechnet. Die Daten zeigen auch, dass im Jahr 2023 viermal mehr Männer wegen Kokain-Missbrauchs medizinisch versorgt wurden als Frauen. Besonders betroffen waren demnach Männer zwischen 20 und 39 Jahren. Die Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz, Dunja Kleis, verweist darauf, das Kokain als Leistungsdroge gelte. Sie werde offenbar genommen, um Leistungsdruck abzufedern.

Der vergleichsweise starke Kokainkonsum bei jungen Männern könnte auf einen massiven Leistungsdruck im Beruf oder im Privatleben hindeuten, dem sie sich offenbar ausgesetzt sehen.

In jungen Jahren und im Alter spiele Kokain dagegen eine untergeordnete Rolle. Jüngere hätten oft nicht genügend Geld für die teure Droge und konsumierten eher Cannabis, bei Älteren seien eher Alkohol- und Medikamentenmissbrauch verbreitet, so Kleis.

Auch Angehörige von Kokain-Abhängigen sollten sich Hilfe holen

Angehörigen rät die Krankenkasse, die Betroffenen auf ihren Konsum anzusprechen, da viele Süchtige die Veränderungen an sich selbst nicht bemerkten. Für eine erfolgreiche Therapie müssten sich die Abhängigen aber selbst ihre Probleme eingestehen. Angehörige, Freundinnen und Freunde von Betroffenen sollten aber nicht vergessen, auch für sich selbst Hilfe zu holen, so die Krankenkasse. Fachambulanzen und Suchtberatungsstellen seien in diesen Fällen die richtigen Ansprechpartner.

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