Die von Wetterexperten prognostizierten 40 Grad an Mosel, Saar und Rhein wurden es am Dienstag zwar nicht, aber fast. Es war der bislang heißeste Tag des Jahres. Wie Meteorologe Sven Plöger berichtete, wurden in Koblenz 39,1 Grad erreicht. "Wir kratzen an der 40, blieben aber drunter", so Plöger. In Brauneberg an der Mosel stiegen die Temperaturen auf 38,3 Grad. Auch andernorts in Rheinland-Pfalz stiegen die Werte am Dienstag extrem an.
Der alte Rekord: 40,6 Grad in Trier-Petrisberg vom 25. Juli 2019, wurde laut Plöger "erfreulicherweise" nicht erreicht. Zum einen wegen des Klima-Problems, zum anderen weil es ja "auch unerträglich heiß" sei. In Trier kletterten die Temperaturen bis zum frühen Abend auf 38 Grad.
Bis zum Mittag heizte die Sonne bereits landesweit kräftig ein. In Trier waren es um 15 Uhr etwa 35 Grad. Dazu war es überall trocken. Ein paar Tropfen sind erst am Mittwoch in Sicht.
Am Mittwoch "lokale Unwetter"
In der Nacht zum Mittwoch ziehen laut der Wetterexperten im Südwesten zunehmend Wolken auf, die Temperaturen sinken auf 25 bis 18 Grad. Ab dem Nachmittag würden Schauer und Gewitter erwartet, die zum Teil mit Starkregen, Hagel und Sturmböen auch heftiger ausfallen könnten. Der DWD spricht von "lokalen Unwettern". Die Höchsttemperaturen lägen am Mittwoch zwischen 29 und 33 Grad, im Osten bleibe es bei bis zu 36 Grad länger sonnig und trocken. Abkühlung verspricht die Nacht zum Donnerstag nicht - immer noch um die 30 Grad.
Kleine Erfrischung am Donnerstag
Am Donnerstag selbst soll es nach Angaben der Experten dann aber deutlich abkühlen: Sie erwarten Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad.
Knapp 40°C auch im Westen der Pfalz Arzt warnt vor Hitzewelle: "Die Hitze kann lebensgefährlich sein"
Bis zu 40°C erwarten Wetterexperten in den nächsten Tagen in der Pfalz. Internist und Lungenfacharzt Dr. Stefan Kniele vom Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern gibt Tipps, um die Hitzewelle gut zu überstehen.
Seit 1951 in RLP nur einmal 40 Grad gemessen
Temperaturen von knapp über 40 Grad hat es in Rheinland-Pfalz seit 1951 bislang nur einmal gegeben: am 25. Juli 2019, gemessen in Trier, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Andernach. Die Zahl der Hitzetage hat sich in Rheinland-Pfalz im Vergleich der Zeiträume von 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 jedoch verdoppelt. Regional lassen sich dabei jedoch Unterschiede feststellen. So gibt es zum Beispiel in der Vorderpfalz generell mehr solcher Hitzetage als in der Eifel.
Waldbrandgefahr sehr hoch in RLP
Der Wetterdienst hat den Waldbrandgefahren-Index für Mainz am Dienstag auf die höchste Stufe 5 gesetzt. Dort besteht demnach eine "sehr hohe" Gefahr für Waldbrände. Für die übrigen Regionen in Rheinland-Pfalz gilt die Stufe 4, also eine "hohe" Gefahr.
Laut Umweltministerium Rheinland-Pfalz ist die Pfalz am meisten gefährdet für Waldbrände. Hier seien die höchsten Temperaturen zu erwarten und der Boden habe die geringste Speicherkapazität. Bisher sei 2022 allerdings noch kein besonderes Waldbrandjahr.
"Es sind keine Häufungen oder besonders schwere Ereignisse zu verzeichnen", schreibt das Ministerium. Besonders von Waldbränden betroffen sind reine Nadelwälder. Ätherische Öle in den Nadeln sowie das Harz im Holz können wie Brandbeschleuniger wirken.
Schiffsverkehr bedroht
Infolge des ausbleibenden Regens führen die Flüsse in Rheinland-Pfalz bereits wenig Wasser. Die Schiffe auf dem Rhein können nicht mehr voll beladen werden.
Fahrverbote für Schiffe auf Flüssen gibt es bei Niedrigwasser - anders als bei Hochwasser - nicht. Jeder Schiffsführende ist selbst in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sein Schiff den Fluss befahren kann. Bei niedrigen Wasserständen kann das bedeuten, dass Schiffe nicht voll beladen werden können - am Mittelrhein ist das nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde schon jetzt der Fall. Auf dem Main und an der Mosel spielt Niedrigwasser keine große Rolle. Dort sorgen Staustufen für einen möglichst gleichmäßigen Wasserstand.