Die coronabedingte Absage von Weihnachtsmärkten in vielen Städten ist ein schwerer Schlag für das Saisongeschäft mit Glühwein. Die Beschicker der Glühweinstände auf den Weihnachtsmärkten haben alternative Vertriebswege entwickelt, was den Umsatzausfall aber nur teilweise ausgleichen kann.
Winzer müssen kreativ sein
"Die Weihnachtsmärkte sind fast alle abgesagt, da haben wir gar keine Hoffnung mehr", sagt der rheinhessische Winzer Meik Dörrschuck, der bislang gut ein Viertel seiner Ernte für Glühwein verwendet und diesen bundesweit sowie in Nachbarländer verkauft hat - meist in 30- oder 50-Liter-Behältnissen an die Betreiber von Weihnachtsmarktständen. "Wir sind in einem herausfordernden Jahr, da muss man kreativ sein", sagt Dörrschuck.
Seine Familie habe daher schon im Sommer überlegt, was noch alles passieren könne und dann die Idee mit Glühwein-Lieferungen nach Hause entwickelt: In einem Paket für den Weihnachtsmarkt zuhause werden zwölf Flaschen Winzerglühwein mit zwei Tassen von Oma Trude verschickt, dem Markenzeichen des Glühweins vom Schlossgartenhof in Lörzweiler.
Dieses Angebot werde bundesweit gut angenommen, könne das Geschäft mit den Ständen der Weihnachtsmärkte aber nicht ersetzen, sagt Dörrschuck. Er schätzt, dass 30 bis 40 Prozent des Weihnachtsmarkt-Umsatzes damit abgedeckt werden könnte. Außerdem setze sein Betrieb auf Angebote zur Online-Weinprobe - "Homeoffice muss nicht trocken sein." Damit komme das Weingut 2020 über die Runden - "ein zweites Corona-Jahr soll aber bitte nicht sein".