"Die Schulen stehen mit dem Rücken zur Wand", kritisierte der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer am Freitag. Dies treffe insbesondere auf Grundschulen sowie Förder- und Schwerpunktschulen für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung zu. Die Gewerkschaft fordert mehr Personal, eine bessere Bezahlung und eine zusätzliche Ausbildung in Koblenz für das Lehramt an Förderschulen.
Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat in diesem Schuljahr 345 Stellen für Lehrkräfte neu eingerichtet, darunter 100 beim Vertretungspool für Lehrkräfte. Dies sei aber nicht ausreichend, erklärte der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Umfrage unter 123 Direktoren Schulleiter in RLP fühlen sich zunehmend überlastet
Viele Schulleiter in Rheinland-Pfalz klagen über Überlastung. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Auftrag gegeben hat.
Vermehrt Gefährdungsanzeigen an Grundschulen
An den Grundschulen komme es vermehrt zu sogenannten Gefährdungsanzeigen, sagte Christian Gerteis vom GEW-Kreisvorstand in Trier. Die Lehrkräfte sagten dann: "Wir werden krank bei diesen Bedingungen, wir können so nicht weiterarbeiten." Es sei zwar richtig, dass alle Planstellen besetzt worden seien. Wenn aber jemand länger ausfalle, etwa wegen Mutterschutzes oder Elternzeit, "kann niemand neu eingestellt werden, weil die Personen nicht da sind".
Der Vertretungsbedarf werde mangels ausgebildeter Lehrkräfte teilweise mit Studentinnen und Studenten gedeckt. "Wir machen dann eine Ausbildung von Studierenden bei uns an der Schule", sagte Gerteis. "Das führt dazu, dass die Kollegen und Kolleginnen einfach platt sind."
GEW: Inklusion kann kaum gelingen
Noch dramatischer sei die Situation an den Förder- und Schwerpunktschulen. Hier gebe es oft keine Bewerber für Planstellen. Dieser Mangel bedeute, dass die Schulen nicht mit den nötigen Fachkräften ausgestattet seien, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Birgit Wolsdorfer. Inklusion könne so kaum gelingen.