Hinweis-Zettel an geschlossener Arztpraxis (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Patrick Pleul)

Protest gegen Lauterbach-Pläne

Praxisärzte in RLP protestieren gegen Lauterbach-Pläne

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In Rheinland-Pfalz standen am Mittwoch viele Patienten vor verschlossenen Türen ihrer Arztpraxen. Grund war eine Protestaktion gegen Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Zahlreiche rheinland-pfälzische Ärzte demonstrierten mit Praxisschließungen und einem Aktionstag gegen die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Zu einer Kundgebung in Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) unter dem Motto "Wir sehen schwarz! - Für die Zukunft unserer Praxen!" hatte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) alle ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten aufgerufen.

Mit Reden, einer Podiumsdiskussionen und auf Plakaten warnten die Teilnehmer in der gut gefüllten Kongresshalle vor den Folgen der geplanten Einsparungen für Praxen und Patienten. "Ärzteprotesttag, damit Warteschlangen nicht zur Regel werden", war auf einem Plakat zu lesen. Eine der Kernforderungen der KV an Lauterbach ist der Verzicht auf den geplanten Wegfall der Neupatientenregelung. Eine Streichung hätte eine Verschlechterung der ambulanten Versorgung zur Folge. Auch ein Abbau der Bürokratie sei dringend erforderlich.

Pirmasens

Interview zu Ärzte-Protestaktion Darum sagt ein Facharzt in Pirmasens: „Wir sehen schwarz!“

In Ingelheim haben am Mittwoch niedergelassene Ärzte unter dem Motto "Wir sehen schwarz" gegen Reformpläne des Bundesgesundheitsministers demonstriert. Mit dabei war der Pirmasenser Orthopäde Frank Fasco.

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Auslöser der Aktion ist das von Lauterbach zusammengeschnürte Finanzpaket zum Ausgleich eines für 2023 erwarteten Minus von 17 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenversicherungen. Bestandteile sind unter anderem ein zusätzlicher Bundeszuschuss von zwei Milliarden Euro, ein Abbau von Finanzreserven bei den Kassen, ein Beitrag der Pharmaindustrie sowie der Wegfall einer Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen.

Kassen kritisieren Vorgehen der Mediziner

Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Doris Pfeiffer, hatte im Vorfeld das Vorgehen der Ärzte kritisiert: Es sei "unglaublich", dass die Ärzteschaft in der politischen Auseinandersetzung um die Höhe ihrer Honorare damit drohe, das Behandlungsangebot für kranke Menschen einzuschränken. Hintergrund ist die geplante Kürzung der Extra-Vergütung von Behandlungen für Neupatienten in Arztpraxen. Die bisher übliche höhere Vergütung habe zu keiner Verbesserung der Patientenversorgung geführt, sagte Pfeiffer.

Schaidt

Landesweiter Protest Hausarzt aus der Südpfalz streikt: "Sparmaßnahmen sind Tritt in den Hintern"

Landesweit streiken am Mittwoch die Ärzte. Im SWR-Interview erklärt Allgemeinarzt Timotheus Schmid aus Schaidt (Kreis Germersheim), warum auch er seine Praxis schließt.

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Ingelheim

Viele Praxen bleiben am Mittwoch zu "Wir sehen schwarz!" - Ärzte protestieren in Ingelheim

Hausarztpraxen in Rheinland-Pfalz fürchten um ihre Zukunft. Denn während die Kosten rasant steigen, tut es die Vergütung nicht. Dazu kommen Sparpläne der Politik. Aus Protest blieben die Praxen am Mittwoch geschlossen.

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