Ein Kleinlaster steht auf dem Bürgersteig? Ein Pkw parkt auf dem Radweg? Tausende Menschen in Rheinland-Pfalz haben 2021 Anzeige gegen Falschparker erstattet - Tendenz steigend.
In manchen Städten ist die Zahl der Anzeigen gegen Falschparker deutlich gestiegen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa zeigt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sieht eine Ursache in zugeparkten Radwegen - das sei ein wachsendes Problem und ein großer Stressfaktor für Radfahrende.
Viele Radwege zugeparkt
Radwege in Deutschland seien ohnehin meist viel zu schmal, holperig oder gar nicht vorhanden. "Und wenn es einen Radweg gibt, dann ist er immer häufiger zugeparkt." Das zeige unter anderem der ADFC-Fahrradklima-Test, den der ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchführt.
ADFC: Zu wenig Kontrollen
Dass immer mehr Menschen solche Verstöße beim Ordnungsamt melden, zeige, dass die Kontrolldichte viel zu gering sei - oder dass gegenüber Falschparkern allzu häufig ein Auge zugedrückt werde, so der ADFC weiter. Der Verband fordert frei befahrbare Radwege und eine deutlich höhere Kontrolldichte der Behörden. "Wenn alles nicht hilft, muss der Abschleppwagen kommen - und zwar schnell", sagt Sprecherin Stephanie Krone in Berlin.
So viele Anzeigen wurden in den größeren Städten von Privatleuten erstattet:
Dass die Zahl der privat gestellten Anzeigen steigt, hängt wohl auch damit zusammen, dass Anzeigen schneller und einfacher als früher gestellt werden können. Viele Städte in Rheinland-Pfalz stellen dafür Online-Formulare bereit, so zum Beispiel Ludwigshafen oder Trier. In Mainz dagegen ist die Anzeige nach Angaben der Stadt "formlos per Schreiben oder auch E-Mail" möglich.
In Speyer habe die Straßenverkehrsbehörde festgestellt, dass bei den häufig vorkommenden Verstößen auf Radwegen viele Anzeigende die App "WegeHeld" nutzten, sagt die Stadtsprecherin. Diese App generiere direkt die E-Mails an die Behörden.