Ein fairer Schokoriegel in der Schulpause – damit hat es in Münstermaifeld im Landkreis Mayen-Koblenz angefangen. Am Kurfürst Balduin Gymnasium wurde ein "Fair-o-mat" aufgestellt. Seit 2018 ist das KuBaGym, wie es sich abgekürzt selbst nennt, "fairtrade-school". Die Auszeichnung wird von dem gemeinnützigen Verein "Fairtrade" vergeben. Die Engagierten in Münstermaifeld wollten nicht nur darüber reden, sondern auch etwas dafür tun.
Vom Ball bis Hoodie – am KuBaGym ist alles "fair"
Im Sportunterricht gibt es inzwischen fair gehandelte Bälle - statt solcher, die unter unwürdigen Arbeitsbedingungen mit schlechter Bezahlung gefertigt werden. Die Schul-Shirts und -hoodies mit dem KuBaGym-Emblem drauf sind natürlich auch fair gehandelt, erzählt Martin Müller, Lehrer für Religion und Ethik. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Veit leitet er die Fairtrade-AG an der Schule. Das Thema Fairer Handel taucht auch regelmäßig im Unterricht auf – präsentiert von den Schülerinnen und Schülern der AG.
"Fairtrade" kommt gut an
Die Nachfrage bei der Kampagne "fairtrade-school" ist groß. "Das ist unser größter Wachstumshebel", beschreibt es "Fairtrade"-Vorstand Benjamin Drösel. "Viele engagierte Lehrer machen da mit, nehmen ihre Klassen, mit, integrieren das Thema Fairtrade in die Lehrpläne." Das sei ein tolles Zeichen.
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Auch Städte in RLP sind "fair“
Schon seit längerer Zeit gibt es bei "Fairtrade" auch die Kampagne "Fairtrade-Town". Gleiches Prinzip: Ausgezeichnet werden Kommunen, die sich auf verschiedensten Ebenen für den fairen Handel engagieren. Als erste Stadt in Rheinland-Pfalz bekam im Mai 2010 die Stadt Trier diese Urkunde. Natürlich ist damit verbunden, dass es im Rathaus fortan fairen Kaffee, Tee, Zucker und faire Schokolade gibt. Aber auch Aktionen sind gefragt. So gab es mal "FAIR-Führungen" durch die Stadt Trier mit der Frage: Wie nachhaltig waren die Römer?
Vom fairen Stoffbeutel bis zur fairen Veranstaltung
Es wurde ein Leitfaden "faires Veranstalten" erarbeitet, um Barrieren für Menschen mit Behinderungen bei Veranstaltungen abzubauen, berichtet Johanna Mich, die die Fairtrade-Arbeit bei der Stadt koordiniert. Und der Stadtrat hat einen Aktionsplan Entwicklungspolitik beschlossen mit knapp 200 Maßnahmen. Im Themenfeld "Trier fair" geht das zum Beispiel um öko-soziale Materialbeschaffung oder faire neue Trier-Produkte. Auch nach 15 Jahren gehen der Fairtrade-Stadt die Ideen nicht aus, auch dank des ehrenamtlichen Engagements von Lokale Agenda, Kirchen, Studierendenwerk und Schulen.
Fairtrade ist mehr als ein Siegel
Der Organisation Fairtrade geht es nicht nur darum, mit ihrem Siegel den Anbau- und Handelspartnern im globalen Süden faire Preise und feste Einkommen zu sichern. Vorstand Benjamin Drösel verweist auch auf den gemeinnützigen Aspekt.
"Wir wollen auch Aufklärung betreiben, wie sind die Zusammenhänge auf globaler Ebene, was bewegt uns und wie hängt der Klimawandel damit zusammen."
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Kampagnen wie "fairtrade-town", "fairtrade-school" und "fairtrade-university" sollen die Brücke schlagen zu den ehrenamtlich Engagierten. Den lokalen Gruppen solle damit auch eine gewisse Form der Anerkennung und Wertschätzung mitgegeben werden, so Benjamin Drösel.