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Corona-Krise und ihre Folgen

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Stand

Das Coronavirus verändert das Leben im Land. Hier die Entwicklungen bis zum 01.Dezember 2021. 

Freitag, 26. November

+++ Verlegung von Intensiv-Patienten angelaufen +++
21:30 Uhr

Erste Covid-19-Patienten werden verlegt - nach Rheinland-Pfalz und in andere Bundesländer, die noch Kapazitäten in den Intensivstationen der Krankenhäuser haben. Rheinland Pfalz koordiniert die Transporte für Hessen, das Saarland und Baden Württemberg. Vier Patienten sind schon da, unter anderem an der Uni-Medizin in Mainz. Weitere könnten folgen.

+++ BioNTech führt Tests mit neuer Virus-Variante durch +++
20:45 Uhr

Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech hat nach eigenen Angaben bereits Untersuchungen zu der neuen Corona-Variante B.1.1.529 eingeleitet. Die Firma habe schon Vorbereitungen getroffen und könne ihren Impfstoff binnen sechs Wochen anpassen. Die Daten aus nun laufenden Labortests würden Aufschluss geben, ob eine Anpassung des Impfstoffs erforderlich werde, wenn sich diese Variante international verbreite. Man rechne spätestens in zwei Wochen mit Erkenntnissen.

+++ WHO stuft neue Variante als "besorgniserregend" ein +++
19:45 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als "besorgniserregend" eingestuft. Das teilte die UN-Behörde nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei "besorgniserregenden Varianten" die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind. Diese nun Omikron genannte Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer Reinfektion bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt.

+++ Ärzte und Pfleger rufen zur Kontaktbeschränkung auf +++
17:30 Uhr

In Rheinland-Pfalz rufen Ärzte- und Pflegekammer angesichts der dramatisch steigenden Coronazahlen dazu auf, Kontakte einzuschränken. Die Lage werde sich in den nächsten Wochen nur verschlimmern, "wenn wir jetzt nicht alle gemeinsam freiwillig Kontakte reduzieren, Abstand halten und Maske tragen", so der Präsident der Landespflegekammer Markus Mai. Auch die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz forderte die Politik auf, bundesweit strikte Beschränkungen zu verhängen. Die bislang auch in Rheinland-Pfalz verordneten Maßnahmen seien definitiv nicht ausreichend. "Wenn wir die vierte Corona-Welle nicht brechen, wir werden darin untergehen", sagte Mai. 

+++ Immer mehr Kliniken verhängen generelles Besuchsverbot +++
17:00 Uhr

Immer mehr Kliniken in Rheinland-Pfalz verhängen Besuchsverbote, um eine Ausbreitung des Coronavirus' im Krankenhaus zu verhindern. In den Koblenzer Krankenhäusern sind ab Samstag Besuche nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Erlaubt seien etwa Familienbesuche von werdenden oder frisch gebackenen Vätern sowie das Verabschieden von Verstorbenen. Auch im Klinikum Ludwigshafen und im Klinikum Mittelmosel in Zell sind ab Samstag keine Besuche mehr erlaubt. Die Kliniken argumentieren unter anderem, dass die Eingangstest zu viel Personal abziehen würden, das woanders dringend gebraucht werde.

+++ Neue Südafrikanische Corona-Variante in Belgien aufgetaucht +++
15:15 Uhr

Belgien hat einen ersten Fall mit der neuen Corona-Variante aus dem südlichen Afrika registriert. Das hat der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bekannt gegeben. Belgien hat ohnehin mit steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Premierminister Alexander De Croo kündigte deswegen strenge Einschränkungen an, die ab morgen gelten sollen.

+++ Landesuntersuchungsamt meldet neue Rekordwerte +++
15:00 Uhr

In Rheinland-Pfalz gibt es nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes (LUA) seit gestern 2.542 neue bestätigte Corona-Fälle. Sechs weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist auf einen neuen Rekordwert von 302,7 gestiegen. Sie lag am Vortag bei 288,2. Bei geimpften Personen liegt der aktuelle Wert bei 164,3, bei Ungeimpften bei 596,8. Die für die Pandemiebekämpfung wichtige Hospitalisierungsinzidenz beträgt 4,01, sie war gestern bei 3,72. Der Wert fällt allerdings wegen verspäteter Meldungen immer zu niedrig aus. Tatsächlich steigt Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern aktuell jeden Tag an. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner im Land hat weiter der Kreis Germersheim mit 552,7, den niedrigsten Wert hat die Stadt Trier mit 158,1.

+++ Mehr Corona-Testzenten in Rheinland-Pfalz +++
13:45 Uhr

Wegen der großen Nachfrage sollen in mehreren Kommunen in Rheinland-Pfalz die Corona-Test-Möglichkeiten erweitert werden. In Landau etwa teilte die Stadtverwaltung mit, private Anbieter wollten aufstocken. Außerdem solle es zusätzlich zum kommunalen Testzentrum, das von der DLRG organisiert wird, eine Testmöglichkeit des Deutschen Roten Kreuzes am Hauptbahnhof geben. Die Stadt Frankenthal ist nach eigenen Angaben in Gesprächen, ob die Öffnungszeiten des Testcenters auf dem Festplatz verlängert werden können. Außerdem teilten Betreiber in der Region Trier dem SWR mit, dass weitere Corona-Teststationen eröffnet werden sollen, zum Beispiel vor Supermärkten und in der Innenstadt. In Hermeskeil öffnen die Johanniter heute eine weitere Teststelle.

+++ Hausärzteverband: Praxen haben auch nicht genug Moderna-Impfstoff +++
12:45 Uhr

Die Hausärzte in Rheinland-Pfalz werfen der Bundesregierung vor, dass sie weniger Moderna-Impfstoff liefert als vereinbart. Vergangene Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium den Impfstoff von BioNTech rationiert und die Impfstellen aufgefordert, mehr Moderna zu verimpfen. Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes kritisierte: "Es grenzt an vollständiges Organisationsversagen: Erst wird völlig unabgestimmt die ganze Bevölkerung zum sofortigen Impfen und Boostern aufgerufen, die Praxen werden überrannt und stellen unter größten Anstrengungen und widrigen Umständen kurzfristig eine neue Impfkampagne auf die Beine und dann geht nach kürzester Zeit der Impfstoff aus!" Wieder müssten Impftermine verschoben oder abgesagt und Patientinnen und Patienten, die mühsam auf den Impfstoff von Moderna umgestellt wurden, kontaktiert werden. Die gerade Fahrt aufnehmende Impfkampagne in Deutschland werde wieder fundamental ausgebremst.

+++ Kreisverwaltung Bad Dürkheim untersagt Corona-Demo +++
11:45 Uhr

Die Bad Dürkheimer Kreisverwaltung hat die sogenannte Montags-Demo gegen die Corona-Politik auf dem Dürkheimer Wurstmarktplatz für den kommenden Montag verboten. Der für Ordnung zuständige CDU-Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann sagte auf SWR-Anfrage, die Veranstaltung sei vor dem Hintergrund der Corona-Infektionslage ein Risiko. Daher sei die Kreisverwaltung nach Abwägung aller Argumente zu dem Schluss gekommen, die Demonstration zu verbieten.Am Montag war es bei der 29. Auflage der Kundgebung zu Krawallen gekommen, bei denen unter anderem Reifen von Polizeifahrzeugen zerstochen worden. Nach Angaben des Verwaltungsgerichts in Neustadt an der Weinstraße wurde gegen das Demo-Verbot bislang noch kein Eilantrag von den Veranstaltern gestellt.

+++ Gelber Impfausweis in RLP auch in Zukunft als Impfnachweis gültig +++
11:15 Uhr

In Baden-Württemberg reicht ab Dezember der gelbe Impfpass nicht mehr als Nachweis für die Corona-Impfung aus. Ein digitaler Impfausweis in einer Smartphone-App oder als Ausdruck ist dort ab 1. Dezember Pflicht. Auf Anfrage des SWR erklärte die Pressestelle des Corona-Kommunikationsstab in Rheinland-Pfalz, dass eine solche Regelung in Rheinland-Pfalz nicht vorgesehen ist. Die momentane Corona-Verordnung sei noch bis zum 15. Dezember 2021 gültig. Überlegungen zu einer Einführung eines digitalen Impfausweises sollten gemeinsam in der Gesundheitsministerkonferenz beraten werden.

+++ Mainzer Jugendmaskenzug fällt auch 2022 aus +++
10:30 Uhr

Der Mainzer Jugendmaskenzug findet wegen der Corona-Pandemie auch 2022 nicht statt. Das hat der Veranstalter, der Verkehrsverein Mainz, dem SWR bestätigt. Schulen und Kitas seien bereits informiert. Wegen der hohen Zahl an Corona-Infektionen sei es nicht verantwortbar, einen Jugendmaskenzug durchzuführen. Vor allem, weil der Großteil der Kinder noch nicht geimpft sei. Außerdem seien die Auflagen wohl zu hoch. Ursprünglich hatten sich elf Kitas und elf Schulen mit ungefähr 2.500 Teilnehmenden für den Jugendmaskenzug 2022 angemeldet. Allerdings sei die Corona-Lage zur Zeit der Anmeldung noch völlig anders gewesen. Der Jugendmaskenzug sollte Mitte Februar stattfinden - zwei Wochen vor dem eigentlichen Fastnachtswochenende.

+++ Auch Bundesregierung schränkt Reiseverkehr nach Südafrika ein +++
9:00 Uhr

Wegen der neu aufgetretenen Variante des Coronavirus schränkt nun auch die Bundesregierung den Flugverkehr mit Südafrika drastisch ein. Das Land gelte ab der Nacht zum Samstag als Virusvariantengebiet, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. "In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern." Zudem müssten alle Eingereisten für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn sie vollständig geimpft sind. Zuvor hatten schon Großbritannien und Israel ähnliche Maßnahmen ergriffen. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) prüft die EU als ganzes, den Flugbetrieb mit Südafrika wegen der neuen Virus-Variante komplett einzustellen. Die Mitgliedstaaten sollten eng darüber beraten und eine entsprechende Notbremsenregelung aktivieren, so von der Leyen.

+++ WHO prüft neue Corona-Variante auf Gefährlichkeit +++
8:00 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation WHO untersucht derzeit, ob die neue Corona-Variante B.1.1.529 als besorgniserregend eingestuft werden muss. Das sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove am Donnerstag in einem Briefing. Es werde dabei auch untersucht, inwieweit die Variante auch Folgen für die Diagnostik, Therapien und die Impfkampagnen habe. "Es wird ein paar Wochen dauern, bis wir verstehen, welchen Einfluss diese Variante hat", sagte Kerkhove. Die Corona-Variante B.1.1.529 ist bisher im südlichen Afrika aufgetaucht. Experten befürchten, dass sie wegen ungewöhnlich vieler Mutationen hoch ansteckend sein könnte und womöglich auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten deswegen vorsorglich den Flugverkehr in einige Staaten im südlichen Afrika ein.

+++ Corona-Schnelltests: Lange Schlangen vor Testzentren in Trier +++
7:45 Uhr

Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests ist in der Region Trier wieder stark gestiegen. Es werden dringend weitere Teststationen gebraucht, berichten die Betreiber der Teststellen. Doch es gibt Probleme.

+++ Bad Kreuznacher "Narrenkäfig" wegen Corona abgesagt +++
7:15 Uhr

Der "Narrenkäfig" in Bad Kreuznach zur Fastnacht ist wegen Corona erneut abgesagt worden. Wegen der hohen Corona-Inzidenzen sieht der veranstaltende Verein "Kreiznacher Narrenfahrt" die Sicherheit der erwarteten rund 10.000 Besucher auch mit einem 2G-Konzept nicht mehr gewährleistet. Ein Modell mit Schnelltests und weniger Besuchern sei verworfen worden. Bei weniger als 9.000 Besuchern rutsche die Veranstaltung automatisch ins Minus, hieß es. Verschiedene Sitzungen der Saalfastnacht sollen nach derzeitigem Stand unter Beachtung der Auflagen stattfinden.

+++ Hausärzte erhalten weniger BioNTech/Pfizer +++
4:45 Uhr

Hausärzte werden in der nächsten Woche vermutlich nur die Hälfte der von ihnen bestellten Impfstoffe von Pfizer und BioNTech erhalten. Es könnten "teilweise sogar weniger als die ursprünglich garantierten 30 Impfdosen" sein, sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. Das liege vermutlich daran, dass bei Arztpraxen zugunsten der Impfzentren und öffentlichen Impfteams gespart werde. Sofern die Hausärzte Moderna-Impfstoff bestellt hätten, würden sie diesen aber in vollem Umfang bekommen: "3,9 Millionen bestellte Moderna-Dosen werden ungekürzt ausgeliefert werden können", so Preis.

+++ Frankreich kündigt verstärkte Grenzkontrollen an +++
4:00 Uhr

Frankreich hat verstärkte Grenzkontrollen angekündigt, um das Coronavirus einzudämmen. "Wir werden sie mit mehreren Maßnahmen verstärken", sagte Gesundheitsminister Olivier Veran dem Sender TF1. Details dazu würden in den nächsten 24 bis 48 Stunden festgelegt. Die Regierung hatte zuvor verschärfte Maßnahmen auf den Weg gebracht, um einer fünften Infektionswelle entgegenzuwirken.

+++ Weltärztebund-Chef Montgomery: Triage steht bevor +++
1:25 Uhr

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen warnt der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, vor einer dramatischen Zuspitzung in den Kliniken: "Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ärzte versuchten alles, um "diese letzte entsetzliche Entscheidung abzuwenden. Aber angesichts der steigenden Infektionszahlen müssen sich die Kliniken vorbereiten." Montgomery betonte weiter, wenn eine Triage-Entscheidung nicht vermieden werden könne, werde jeder Patient unabhängig von Herkunft, Religion oder auch der Frage, ob er geimpft sei oder nicht, betrachtet. In dieser Hinsicht würden alle gleich behandelt: "Es zählt dann vor allem die klinische Erfolgsaussicht."

+++ Neue Variante in Südafrika entdeckt +++
0:30 Uhr

Forscher in Südafrika haben eine neue Corona-Variante identifiziert. Diese gebe "Anlass zur Sorge" und weise eine hohe Zahl von Mutationen auf. Erste Länder ziehen Konsequenzen für Reisende: Israel und Großbritannien schränken die Einreisen aus Südafrika ein und verhängen Quarantäne-Regeln. Noch heißt die neue Variante B.1.1.529 - schon im Kürze wird die Weltgesundheitsorganisation ihr wohl einen griechischen Namen geben.

Rheinland-Pfalz

Seit 1. März keine Testpflicht in Krankenhäusern Corona-Regeln: Was gilt noch in Rheinland-Pfalz?

Corona beherrscht immer weniger den Alltag in Rheinland-Pfalz. Eine Maskenpflicht gibt es nur noch für Besucher in medizinischen Einrichtungen - noch bis zum 7. April.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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