Junger Abgeordneter

Fabian Ehmann: Eindrücke aus dem ersten Jahr im Landtag in RLP

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Nikolas Rödelberger

Fabian Ehmann hat seit der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz einen neuen Beruf: Politiker. Der 28-Jährige spricht über die ersten zwölf Monate im Landtag und seine Hoffnungen für das nächste Jahr.

"Der aufregendste Moment im Landtag war ganz klar meine erste Rede im Plenum", sagt Fabian Ehmann (Grüne) strahlend. Für den studierten Wirtschaftsingenieur (Erneuerbare Energien und Energiewirtschaft) aus Mainz hat seit der Wahl am 14. März 2021 ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Als Abgeordneter im Landesparlament in Rheinland-Pfalz kann er das Land seitdem mitgestalten.

Wahlkampf im Zeichen der Pandemie

Die Menschen von den eigenen Positionen und Ansichten zu überzeugen und sie als Wählerinnen und Wähler für die Partei und sich selbst zu begeistern, war im Wahlkampf zur Landtagswahl 2021 durch die Pandemie erschwert. "Ich habe einfach total vermisst, mit den Menschen einfach in Kontakt zu kommen und direkt von Angesicht zu Angesicht über Politik und verschiedene Positionen zu diskutieren, aber auch streiten zu können", sagt Fabian Ehmann. Er hoffe, die Gespräche nachholen zu können, wenn es die Corona-Situation zulasse.

Fabian Ehmann spricht bei einer Kundgebung in Mainz (Foto: SWR)
Fabian Ehmann spricht bei einer Kundgebung in Mainz

"Es geht langsamer voran, als ich dachte"

Dass die Vorstellung nicht immer der Realität entspricht, hat Ehmann nach erfolgreicher Wahl in seiner neuen Rolle als Abgeordneter schnell gemerkt. Vieles brauche länger, "weil man sich mit vielen Personen abstimmen muss und diese natürlich auch integrieren muss". Außerdem koste es viel Zeit, die Termine vor- und nachzubereiten.

In Sachen Digitalisierung sieht er beim Landtag noch Nachholbedarf.

"Die digitale Infrastruktur im Landtag ist ausbaufähig und sollte verbessert werden, um im Jahr 2022 modern, digital und remote arbeiten zu können."

"Politik ist genau das Richtige für mich"

Für Fabian Ehmann ist die politische Arbeit nicht unbekannt. Vor der Wahl zum Landtagsabgeordneten engagierte er sich in der Jugend der Grünen. Dort habe er sich schon früh motiviert gefühlt für den Landtag zu kandidieren. "Mit dem Einzug in den Landtag konnte ich dieses Hobby zum Beruf machen. Und ich bin jetzt nach einem Jahr überzeugt, dass es aktuell auch das Richtige für mich ist."

Work-Life-Balance ist wichtig

"Ich versuche einmal pro Woche einen Politik-freien Tag zu haben, um abzuschalten, Hobbys nachgehen zu können und Sport zu machen." Er priorisiere und sage auch mal Dinge ab, wenn er das Gefühl habe, "ich brauche ein oder zwei Tage für mich, für meine Familie und meine Freunde", erzählt er. Es komme darauf an, alles in einem gesunden Verhältnis zu halten.

"Ich versuche einmal pro Woche einen Politik-freien Tag zu haben, um abzuschalten, Hobbys nachgehen zu können und Sport zu machen."

Politik ist Teamarbeit

Fabian Ehmann ist froh, dass er all die Anfragen, Nachrichten und die Vor- und Nachbereitung von Terminen nicht alleine stemmen muss. Es sei ein Privileg, eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen zu können. "Ein großer Support, wenn man so tolle Menschen an seiner Seite hat, die einem den Rücken freihalten."

Mehr persönlicher Kontakt

Für das kommende Jahr, so hofft Fabian Ehmann, werden Reisen, Termine vor Ort und vor allem der direkte Kontakt mit den Bürgern und Bürgerinnen wieder mehr möglich sein.

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Nikolas Rödelberger