"Wir wollen damit mehr Möglichkeiten schaffen, wieder ein Stück mehr Normalität zu leben", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch nach einer Schalte mit den Kommunalen Spitzenverbänden. "Aber alles sehr kontrolliert und sehr überprüft, so dass wir kein Risiko eingehen und trotzdem Erkenntnisse darüber gewinnen, wie kann man eigentlich in der Pandemie Normalität auch ein ganzes Stück weiter leben."
Wenn die Kriterien für eine Modellregion erfüllt werden könnten, seien Kultur, Sport, Gastronomie und Einzelhandel möglich, sagte Dreyer. Voraussetzungen seien: Schnell- und Selbsttests in "ausreichender Zahl". Dabei müssten einheitliche Dokumente für den Nachweis eines negativen Ergebnisses vorliegen, betonte Dreyer. "Wir wollen das alles IT-gestützt machen." Dabei setzt das Land auf die kostenfreie App Luca.
Daten sollen ausgewertet werden
Das sogenannte Rheinland-Pfalz-Modell solle auch wissenschaftliche Ergebnisse liefern. Mit Hilfe der Daten aus den Modellkommunen sollte versucht werden, die Infektionsfälle zu erkennen. "Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen so aufgearbeitet werden, dass sie hilfreich bei der Öffnung von weiteren Einrichtungen sind."
Eine Inzidenz von unter 50 weisen derzeit nur sieben Kreise und Städte auf (Stand Mittwoch). Die Lockerungen in den Modellregionen sollen nach Ostern beginnen.
Ebling: Mainz will Modellkommune werden
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) hatte bereits angekündigt, dass die Landeshauptstadt Modellkommune werden will. Mainz habe gerade ein eigenes Testzentrum eröffnet und damit eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Vorbild ist das baden-württembergische Tübingen, wo Menschen mit negativem Corona-Test Geschäfte, Kinos und Theater besuchen dürfen.
Auch die Städte Koblenz, Neuwied, Zweibrücken und Kaiserslautern haben angekündigt, sich als Modellregionen für Corona-Lockerungen zu bewerben. In Trier wird ein solcher Schritt geprüft.