Was macht man mit einem Känguru-Baby, das nicht im Beutel seiner Mutter aufwachsen kann? In der Klingelbacher Mühle im Rhein-Lahn-Kreis weiß man, was zu tun ist. Allerdings ist das für Ersatzmutter Biga Kruse gerade ziemlich viel Arbeit. Denn sie hat nicht nur eins, sondern gleich drei Känguru-Waisen zu Gast.
Normalerweise wären die Kleinen im Beutel des Muttiertiers. Deshalb trägt Biga Kruse die drei fast den ganzen Tag eng bei sich. Körperwärme und Herzschlag der Ziehmutter beruhigen die Tiere. Cliss, Vibi und Snoopy heißen die Kleinen, die ihr schon buchstäblich ans Herz gewachsen sind.
Wenn die Kängurubabys auf die Welt kommen, sind ja nur so groß wie ein Gummibärchen.
Die relativ niedrigen Temperaturen bei uns stören die Tiere grundsätzlich nicht. In den Brutkasten müssen die Kleinen nur in den ersten Monaten hin und wieder. Zusätzlich gibt es Känguru-Milchpulver aus Australien. Nach etwa acht Monaten Flaschen-Aufzucht dürfen die Tiere ins Freigelände und dort für den Rest ihres Lebens bleiben. Bundesweit melden sich Zoos oder Privatpersonen und geben verwaiste Jungtiere in die Klingelbacher Mühle. Die kleine Vibi ist schon das 42. Känguru-Baby, das Biga Kruse aufzieht.