Die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Susanne Wingertszahn, hat im Gespräch mit SWR Aktuell nach dem Ende der Isolationspflicht für eine offene Kommunikation geworben. Insbesondere die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber seien nun in der Verantwortung. Sie müssten für gute Arbeitsbedingungen sorgen und dafür, dass der Arbeitsplatz nicht zu einem Corona-Hotspot werde.
Im Interview führte sie aus, wo immer es möglich sei, müsse auf mobiles Arbeiten und Homeoffice zurückgegriffen werden. Wo das nicht ginge, müssten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gewährleisten, "dass die Kolleginnen und Kollegen Masken bekommen, dass Abstände eingehalten werden und dass der Gesundheitsschutz ganz oben steht. Das ist Pflicht!"
Arbeitnehmer in der Pflicht: Im Zweifel krankschreiben lassen
Doch auch die Beschäftigten in Rheinland-Pfalz selbst sieht die DGB-Landesvorsitzende in der Verantwortung. Sie rät Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die symptomfrei corona-positiv sind, sich aber unwohl damit fühlten, zur Arbeit zu gehen: "Wenn Arbeitnehmer sich nicht wohlfühlen, dann sind sie krank und dann sollen sie sich auch krankschreiben lassen."
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Mit Blick auf die Maskenpflicht für Infizierte und damit mögliche Stigmata im Beruf warb sie für mehr Kommunikation. Generell sei es gut, wenn Arbeitnehmende in den Betrieben und bei Kontakten außerhalb klarstellen würden: "Ich bin positiv aber ohne Symptome."
Mit diesem Hinweis könnten sich Kolleginnen und Kollegen aber auch Handwerkerinnen und Handwerker etwa in Privatwohnungen selbst schützen: "Wir wissen alle, dass die Maske schützt. Aber sie ist keine Garantie, dass die Infektion nicht übertragen werden kann."