Das Deutschlandticket kommt zum 1. Mai (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Zum Start am 1. Mai

Deutschlandticket: Das sind die Probleme in RLP

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Fabian Müller

Am 1. Mai ist auch in RLP das Deutschlandticket an den Start gegangen - nicht immer reibungslos. Es gibt weiter einige Probleme.

Schulkinder und Eltern, Pendler und Freizeitfahrende, Studierende und Pensionierte - bei der Umstellung auf das Deutschlandticket tun sich für viele Bevölkerungsgruppen Schwierigkeiten auf.

Handy-App, Chip- oder Papierkarte?

Grundsätzlich haben Fahrgäste die Wahl, ob sie das "D-Ticket" in einer App auf dem Smartphone oder als Chipkarte mit sich führen möchten. Aber: Vielerorts kamen die Verkehrsbetriebe in den vergangenen Wochen nicht mit der Produktion von Plastikkarten hinterher, sodass auch Papiertickets mit QR-Codes ausgegeben wurden. Diese wiederum können Käufer auch in die App übertragen - nicht immer ist das aber selbsterklärend, berichten Nutzer. Möglich ist die Ausgabe des Papiertickets zudem längstens bis zum 31. Dezember 2023.

Auch in Rheinland-Pfalz berichten viele Kunden, sie hätten ihre Chipkarte noch nicht zugestellt bekommen. Die Folge sind unter anderem lange Schlangen vor den Kundencentern der Verkehrsbetriebe. Wer ab dem 1. Mai das Deutschlandticket nutzen möchte, aber seine Chipkarte noch nicht erhalten hat, kann laut Auskunft der Deutschen Bahn für den Übergang zunächst die Bestellbestätigung als Fahrausweis nutzen. Das gelte zumindest für Neukunden.

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Kritik an Handhabe bei Schülertickets

Schwierig ist die Situation für Schüler und Eltern. Vielerorts ersetzt das 49-Euro-Ticket die bisherigen Schulbeförderungstickets, daher erhalten es rheinland-pfälzische Schulkinder meist kostenlos - allerdings nur diejenigen, deren Schulweg länger ist als zwei (Grundschule) beziehungsweise vier Kilometer (weiterführende Schule bis einschließlich 10. Klasse).

Für Schulkinder mit kürzeren Wegen, für Berufsschülerinnen und -schüler sowie Besucher einer gymnasialen Oberstufe gilt das nicht. Sie müssten sich das Deutschlandticket privat anschaffen. Kritik daran äußert etwa die rheinland-pfälzische Schülervertretung sowie der Landeselternbeirat: Somit steige die soziale Ungleichheit noch weiter.

Zudem handhaben die Verkehrsverbünde die Umwandlung sehr unterschiedlich. Im Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) etwa wurde die aktuelle "Jahreskarte Ausbildung" bereits im Sommer 2022 ausgegeben und bezahlt - eine Umstellung soll voraussichtlich erst zum neuen Schuljahr ab August erfolgen.

In Mainz gibt es für Schülerinnen und Schüler sowie Azubis ein 365-Euro-Ticket, das umgerechnet 30,4 Euro pro Monat kostet und damit günstiger ist als das Deutschlandticket. Umgestellt wird das Ticket daher nicht, es bleibt damit auf die regionale Nutzung beschränkt.

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Flickenteppich beim Uni-Semesterticket

Kompliziert wird es auch für Studierende: Durch das 49-Euro-Ticket verändere sich beim Semesterticket erst einmal nichts, heißt es vom AStA der Uni Mainz. Anders als beim 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 gilt das Semesterticket nicht automatisch bundesweit. Geplant ist laut eines Beschlusses der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern ein Upgrade-Modell, bei dem Studierende nur die Differenz zwischen den monatlichen Kosten ihres Semestertickets und dem 49-Euro-Ticket zahlen müssen. Inzwischen hat der Bundesrat dem Gesetzesvorhaben zugestimmt.

Für Mainzer Studierende würde demnach aktuell eine Zuzahlung von 11,31 Euro fällig, in Trier müssten 23,34 Euro zugezahlt werden, in Kaiserslautern 25,81 Euro - in der Theorie. Denn das Upgrade-Modell ist noch nicht überall möglich. Erwartet wird eine flächendeckende Umsetzung zum Wintersemester 2023/24. Dann sollen Studierende zudem 10 Prozent Vergünstigung auf die Zuzahlung erhalten. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) bietet das Upgrade-Modell für Studierende in Kaiserslautern und Pirmasens bereits an.

Arbeitgeber entscheiden bei Jobtickets

Ob das bisherige Jobticket auf ein Deutschlandticket umgestellt wurde, entschieden die jeweiligen Arbeitgeber. In der Regel schrieben die Verkehrsbetriebe im Falle einer Umwandlung ihre Kundinnen und Kunden direkt an, diese hätten widersprechen können - damit dann aber auch ihren Anspruch auf ein Jobticket verloren. Das Ticket wurde etwa in Mainz dann direkt umgestellt.

Widersprochen haben dürften allerdings die wenigsten, denn in den meisten Fällen ist das 49-Euro-Ticket günstiger als ein Jobticket. Auch dank Subventionen der Arbeitgeber. Bei Zuschüssen von mindestens 25 Prozent durch die Firmen gewährt der Bund den Endkunden einen weiteren Rabatt von 5 Prozent.

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"Kann es nicht nutzen - ÖPNV im ländlichen Raum unterirdisch schlecht!!!"

Es gibt aber auch einige Userinnen und User, die das 49-Euro-Ticket nutzen wollen, aber noch nicht können. Das am häufigsten genannte Problem: Das Ticket liegt schlichtweg noch nicht vor.

Die Grafik zeigt Stimmen der Instagram-Nutzer von SWR Aktuell zum Deutschlandticket (Foto: SWR)
Die Instagram-Nutzer von SWR Aktuell klagen vor allem über nicht rechtzeitig zugestellte Chipkarten.
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