Tasten einer beleuchteten Tastatur. Im Zuge des Krieges gegen die Ukraine warnt der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte vor russischen Hackerangriffen auf Firmen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Krieg in der Ukraine

Datenschützer warnt vor russischen Hackerangriffen

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Der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Kugelmann warnt im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vor gezielten Hackerattacken aus Russland. Vor allem die Wirtschaft sei im Fokus.

Mögliche Ziele von Hackerangriffen seien neben Behörden vor allem Unternehmen und Einrichtungen der sogenannten kritischen Infrastruktur wie Krankenhäuser oder Stromversorger, sagte der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Dieter Kugelmann, dem SWR.

Darüber hinaus sieht der Datenschutzbeauftragte auch für kleinere und mittelständische Unternehmen eine gestiegene Gefahr, wenn sie zum Beispiel Zulieferer für Rüstungsunternehmen sind oder sich als Folge des Kriegs in der Ukraine aus russischen Unternehmen zurückgezogen haben. Aus Vergeltung seien hier gezielte Hackerangriffe möglich.

Unternehmerverband: Derzeit Hackerangriffe auf rheinland-pfälzische Wirtschaft

Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband LVU rät seinen Mitgliedern, die Sicherheit von Firmencomputern von Spezialfirmen prüfen zu lassen. Derzeit werde auch in Rheinland-Pfalz die Wirtschaft angegriffen, vermutlich von russischen Hackern. Das sagte LVU-Sprecher Moritz Mergen dem SWR. Er sagte: "In diesem Cyberkrieg, der da geführt wird, werden die Unternehmen angegriffen, um Wissen zu zerstören, um die Server und die Computer platt zu machen." So entstehe ein wahnsinniger Schaden für die Unternehmen, der die Wirtschaft destabilisieren solle.

Private Nutzer nicht im Visier russischer Hacker

Für private Computernutzer sieht der Datenschutzbeauftragte keine größere Gefahr von Angriffen infolge des Kriegs. Den Hackern gehe es darum, einen möglichst großen Schaden anzurichten. Das erreichten sie eher mit gezielten Angriffen gegen Unternehmen als mit Attacken gegen Privatleute.

Ein sehr häufiges Einfallstor für Hackerangriffe seien Mail-Anhänge. Kugelmann rät betroffenen Unternehmen, ihre Mitarbeiter jetzt besonders dafür zu sensibilisieren, keine unbekannten Mailanhänge zu öffnen.

Verfassungsschutz rät zu erhöhter Wachsamkeit

Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor Cyberangriffen mutmaßlicher russischer Hacker. Die Behörde rät auch im Zusammenhang mit der deutschen Haltung zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu erhöhter Wachsamkeit.

"In Reaktion auf die jüngsten Sanktionen und militärischen Unterstützungszusagen Deutschlands wächst auch das Risiko für russische Cyberangriffe gegen deutsche Stellen einschließlich Unternehmen", führte der Verfassungsschutz in seinem "Sicherheitshinweis für die Wirtschaft" aus. Es sei möglich, dass sich Cyber-Sabotageakte nicht nur gegen Unternehmen der sogenannten kritischen Infrastruktur richteten, sondern auch gegen den "politischen Raum sowie gegen militärische Einrichtungen". Russische Dienste verfügten über entsprechende Fähigkeiten und Werkzeuge, diese genannten Bereiche nachhaltig zu sabotieren.

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Der von dem US-Suchmaschinenanbieter als belarussische Bedrohungsakteur eingestufte Ghostwriter/UNC1151 habe versucht, durch Phishing-Angriffe auf polnische und ukrainische Regierungscomputer an Zugangsdaten zu gelangen. Google hat zunächst nicht mitgeteilt, ob einer der Angriffe erfolgreich war. Russland bestreitet den Einsatz von Hackern.

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