Hackerangriff (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

IHK-Stellen bundesweit betroffen

Offenbar Cyber-Attacke auf die Industrie- und Handelskammern

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Das zentrale Computernetzwerk aller Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland ist offenbar Ziel eines Cyberangriffs gewesen. Aus
Sicherheitsgründen wurden auch in Rheinland-Pfalz die Systeme heruntergefahren.

Die IHK-Stellen in Koblenz, Trier, Mainz und der Pfalz haben dem SWR bestätigt, dass sie ihre IT-Systeme heruntergefahren und damit den E-Mail-Verkehr eingestellt haben.

Die mutmaßliche Cyberattacke wurde nach Angaben der IHK Pfalz auf eine Tochtergesellschaft verübt, die alle knapp 80 IHK-Standorte in Deutschland betreut. Der Hackerangriff sei nach bisherigen Erkenntnissen offenbar nicht erfolgreich gewesen, sagte Tibor Müller, Hauptgeschäftsführer der IHK Pfalz, dem SWR. Bisher gehe man davon aus, dass keine sensiblen Daten geknackt oder blockiert wurden.

Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers der IHK Rheinhessen, Günter Jertz, ist von dem Angriff vor allem das Auslandsgeschäft betroffen. Es könnten beispielsweise keine Handelspapiere und Urkunden ausgestellt werden.

Derzeit nur Arbeit per Telefon und Fax

Die zuständige IT-Firma, die auch die IHK Pfalz betreut, habe am Mittwochnachmittag einen ersten Verdacht gehabt. Am Abend seien dann alle Systeme vom Netz genommen worden. Man arbeite derzeit wie vor 20 Jahren nur mit Telefon und Fax, so Müller. Wenn es schlecht laufe, dann funktioniere erst am Montag wieder alles normal. Weitere Unternehmen seien von dem Angriff nicht betroffen.

IHK Koblenz: Mitarbeiter persönlich erreichbar

Auch eine Sprecherin der IHK Koblenz sagte dem SWR, das man nicht mehr per E-Mail erreichbar sei. Außerdem könnten wichtige Dokumente nur noch analog ausgestellt werden. Dazu gehörten auch sogenannte "Ursprungszeugnisse", die Firmen für den Export ihrer Waren benötigen.  Intern funktioniere das Computersystem aber noch und die IHK sei voll arbeitsfähig. Auch seien die Mitarbeiter persönlich in den Niederlassungen erreichbar. Die IHK Koblenz betreibe in jeder Kreisstadt eine Geschäftsstelle.

Wie ein Vertreter der IHK Trier dem SWR sagte, wurde für den Notfall eine allgemeine E-Mail-Adresse außerhalb des IHK-Systems eingerichtet. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, das zentrale IT-System wieder herzustellen, hieß es von der bundesweiten IHK-Stelle. Wie lange das dauere, sei aber noch unklar.

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SWR