In Zeiten der Corona-Pandemie haben viele rheinland-pfälzische Kommunen Probleme, genügend Helfer zu finden. "Die freiwilligen Meldungen sind bislang leider spärlicher ausgefallen als üblich", teilte eine Sprecherin der Stadt Kaiserslautern auf Anfrage mit.
Wahlhelfer für Landtagswahl 2021 "Notfalls verpflichten"
Vor allem ältere Menschen stellten sich dafür aktuell nicht gerne zur Verfügung. Die Stadt versuche, über vermehrte Presseaufrufe und Anschreiben an Wähler, neue Freiwillige zu gewinnen. "Im Notfall müssen wir per Zufallsprinzip Bürgerinnen und Bürger dazu verpflichten", hieß es weiter.
Auch Pirmasens und Landau rechnen mit weniger freiwilligen Helfern. Es sei aufgrund von Erkrankungen und des erhöhten Infektionsrisikos mit einer "abnehmenden Bereitschaft zum ehrenamtlichen Wahldienst" zu rechnen, teilte die Stadt Pirmasens mit.
In Landau geht die Stadt deshalb aktiv auf die Bürger zu. Erstmals habe man 500 zufällig ausgewählte Landauer angeschrieben und um Hilfe gebeten. Zwar bestehe die Möglichkeit, Bürger zum Ehrenamt zu verpflichten. "Das wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht notwendig werden."

Trier schreibt vor allem junge Leute als mögliche Wahlhelfer an
Auch die Stadt Trier hat aktiv vor allem junge Menschen angeschrieben. "Hier haben wir eine sehr positive Resonanz erfahren", so eine Sprecherin der Stadt.
Einige Wahlhelfer, die bei vorherigen Wahlen eingesetzt waren, hätten abgesagt. Sie gehörten entweder einer Risikogruppe an oder ihnen sei die Tätigkeit angesichts der Pandemie generell zu gefährlich. Einzelne hätten die Absage auch damit begründet, dass sie keinen Mund-Nasen-Schutz tragen wollten.
Die Pandemie erschwere, so die Stadt Koblenz, vor allem die Planbarkeit. Viele Wahlhelfer wollten sich aufgrund der Situation noch nicht festlegen. Man habe aber auch erst mit der Akquise begonnen.
Aus der Landeshauptstadt Mainz kommen dagegen positivere Töne: Die Suche nach Freiwilligen sei nie einfach, bislang habe sich die Besetzung der Wahlhelfer aber nie als Problem herausgestellt.
Wahlhelfer haben wegen Corona mehr Arbeit
Nicht nur die Suche nach Wahlhelfern ist zum Teil schwieriger als sonst, es fällt auch mehr Arbeit an. Um auf die Hygiene- und Abstandsregeln hinzuweisen und die Einhaltung zu überwachen, wird mehr Personal benötigt als üblich.
Der Landeswahlleiter hat ein einheitliches Hygienekonzept für die Landtagswahl erstellt. In Landau wurden zudem alle Wahllokale auf ihre Eignung überprüft. Zwei Wahllokale in Seniorenheimen wurden verlegt.