Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie zum Beispiel dem Saarland, wurde das Abitur trotz der Corona-Einschränkungen nicht verschoben. Junge Menschen der Jahrgangsstufe 13 sowie der Integrierten Gesamtschulen absolvieren daher nun bis zum 27. Januar die schriftlichen Prüfungen.
"Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre Abschlüsse erreichen, und dass sie dann Abschlüsse haben, auf die sie stolz sein können", sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Nach Angaben des Bildungsministeriums gelten aber auch für das Abitur strenge Hygienevorschriften und Abstandsregeln.
Abiturienten sollen warme Decken und Heißgetränke mitbringen
Laut einer ergänzenden Handreichung des Bildungsministeriums zum Hygieneplan für Schulen des Landes sollte vor Beginn der Prüfungen gelüftet werden und Desinfektionsmittel am Eingang bereitgestellt werden. Außerdem heißt es dort: "Die Prüflinge werden aufgefordert, warme Kleidung, ggf. Decken und Heißgetränke mitzubringen." Außerdem soll alle 20 Minuten von einer Lehrkraft stoßgelüftet werden. Falls es dadurch zu Beeinträchtigungen komme, "kann die Arbeitszeit angemessen verlängert werden".
Während der Prüfung müssen die Abiturienten an ihrem Platz keinen Mund-Nase-Schutz tragen. Am Sophie-Hedwig-Gymnasium in Diez beispielsweise sollen die Prüflinge auf freiwilliger Basis auch am Platz Maske anlegen.
Neben den allgemeinen Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen wurde für die Prüfungen vom Bildungsministerium ein Abstand von möglichst zwei Metern empfohlen. Die Schüler werden für ihre Abschlussprüfungen daher an den meisten Schulen auf verschiedene Säle verteilt, damit der Zwei-Meter-Abstand zwischen den Tischen eingehalten werden kann. Am Kaiserslauterer Heinrich Heine-Gymnasium legen die 100 Abiturienten ihre Prüfungen in mehreren Räumen, darunter auch der Aula ab.
In Pirmasens am Hugo Ball-Gymnasium machen in diesem Jahr derweil nur 37 Schüler ihr Abitur. Das sei jetzt ein Vorteil, sagte der Schulleiter. Daher könnten alle Schüler ihre Prüfungen im großen Musiksaal schreiben. Falls dort noch rechtzeitig die vom Prüf- und Forschungsinstitut entwickelte Lüftungsanlage eingebaut werden kann, könne eventuell sogar auf das häufige Lüften verzichtet werden.
Mainzer Schulleiter zufrieden mit Rahmenbedingungen
An der Integrierten Gesamtschule Mainz-Bretzenheim nahmen am Morgen 47 Abiturientinnen und Abiturienten aus drei Deutsch-Leistungskursen ihre Prüfungsaufgaben auf. Schulleiter Roland Wollowski erklärte: "Wir schreiben das Abitur an Orten, die wir vorher nie dafür genutzt haben." Um den Zwei-Meter-Abstand zu ermöglichen, wurden die Prüfungen im Foyer und in der Bibliothek der Schule organisiert.
Im Sinne eines möglichst angenehmen Prüfungsumfelds entschied sich die Schule gegen Prüfungen in der Turnhalle. "Die Rahmenbedingungen sind gut", sagte Wollowski. Angesichts der Prüfungsdauer von fünf Stunden werde regelmäßig gelüftet. Es gebe auch an seiner Schule keine Pflicht, die Prüfung mit Mund-Nasen-Schutz zu absolvieren. "Aber wir empfehlen, die Maske zu tragen und nur zum Durchschnaufen abzunehmen. Da fühlen wir uns alle wohler dabei."