Mitgemacht hätten am Donnerstag etwa zwei Drittel der zum Warnstreik aufgerufenen Busfahrer, teilte ver.di-Verhandlungsführer Marko Bärschneider mit. Zu den Aktionen hatte die Gewerkschaft ver.di am Mittwochabend aufgerufen. Letzte Woche hatte es noch Hoffnung bei den festgefahrenen Verhandlungen für den Manteltarifvertrag gegeben. Doch laut ver.di blieben die Arbeitgeber in einem am Dienstag vorgelegten Entwurf hinter den Regelungen des alten Manteltarifvertrags zurück. Der Protest soll zunächst bis zum 6. Februar andauern.
Etliche Betriebe an vielen Standorten im Land betroffen
Von dem Streik betroffen sind den Angaben zufolge sämtliche Betriebe und Standorte der DB Regio Bus Mitte GmbH, der DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH, der Palatina Bus GmbH, der Stadtbus Bad Kreuznach GmbH, der MB Moselbahn mbH, der VRW, der MVB, der Zickenheiner GmbH, der BVB Verkehrsgesellschaft GmbH, der eurobus Verkehrs-Service GmbH Rheinland-Pfalz, der Stadtbus Zweibrücken GmbH, der koveb aus Koblenz sowie Orthen Reisen. Auch der Überland- und der Buspendelverkehr seien betroffen.
Allein die Koblenzer Verkehrsbetriebe müssten etwa die Hälfte der Fahrten ausfallen lassen, heißt es in einer Mitteilung. Priorität habe die Schülerbeförderung. Einige Linien fallen demnach komplett aus, auf anderen wird der Fahrplan ausgedünnt. Von dem Streik betroffen sind auch andere Regionen wie zum Beispiel der Kreis Neuwied, der Rhein-Hunsrück-Kreis und der Westerwaldkreis.
Bezahlung auch für Standzeiten gefordert
Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Bezahlung der Fahrer auch für Standzeiten, also bei Fahrtunterbrechungen während einer Schicht. Außerdem sollen die Schichtlängen begrenzt werden. Verhandlungsführer Bärschneider sagte, bereits 1.114 Tage seien die Busfahrerinnen und Busfahrer nun ohne Manteltarifvertrag.
"Die Pistole auf die Brust gesetzt"
Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) sagte dagegen, die Gewerkschaft habe ihr bei den Verhandlungen am Mittwoch "die Pistole auf die Brust gesetzt". Die Frage der Refinanzierung sei noch ungeklärt. Die einzelnen Punkte müssten ohne Zeitdruck verhandelt werden, schließlich gehe es um grundlegende Veränderungen der Rahmenbedingungen in der von der Corona-Pandemie ohnehin schwer gebeutelten Branche, sagte Hauptgeschäftsführer Heiko Nagel.
In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Ausständen bei privaten Busunternehmen gekommen. Der Manteltarifvertrag war 2019 gekündigt worden. Über einen Entgelttarifvertrag hatten sich beide Seite nach langwierigen Auseinandersetzungen im vergangenen November geeinigt.
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