Ende 2023 wurde die Förderung von Elektroautos gestoppt. Autoverkäufer Wolfgang Bender versteht das nicht. Seine Forderung an die Parteien und was in den Wahlprogrammen steht, haben wir zusammengefasst.
Der 54-Jährige ist seit 30 Jahren in einem mittelständischen Autohaus in Bad Kreuznach verantwortlich für den Fahrzeug-Verkauf. Er macht die Erfahrung, dass sich Menschen für ein Elektroauto interessieren und auch gute Lademöglichkeiten hätten. Aber: "Die Verkaufsgespräche scheitern daran, dass der Verbrenner günstiger zu bezahlen ist."
Aus diesem Grund kann er die Entscheidung der Politik im Jahr 2023, die Förderung von E-Autos von jetzt auf gleich zu stoppen, überhaupt nicht verstehen. Zur Bundestagswahl 2025 appelliert er an die Politik: "Lasst Euch irgendwas einfallen, was es der Familie, dem Privatkunden ermöglicht, den Schritt hin zur Elektromobilität zu wagen. Macht es interessant, dass der Privatkunde gar kein Interesse daran hat, einen Verbrenner zu kaufen."
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- Zahlen zur Entwicklung der Elektromobilität
- Ausblick auf den Markt für E-Autos in 2025
Wie haben sich die Verkaufszahlen für Elektroautos entwickelt?
Bis zum Förderstopp von Elektroautos gab es beim Kauf einen Umweltbonus von 4.500 Euro bei einem Anschaffungspreis bis 40.000 Euro. Wer ein teureres Modell bis 65.000 Euro kaufte, bekam 3.000 Euro Zuschuss.
Mit dem Ende der staatlichen Förderung rutschten die Verkaufs- und damit auch die Zulassungszahlen deutlich ab. Wurden 2023 bundesweit noch rund eine halbe Million E-Autos zugelassen, waren es 2024 nur noch rund 380.600. Das war bezogen auf den Anteil von Elektroautos an allen Neuzulassungen ein Rückgang von 18,4 auf 13,4 Prozent. Rheinland-Pfalz lag 2024 mit einem E-Auto-Anteil von 14,5 Prozent an den Neuzulassungen noch leicht über dem Bundesdurchschnitt.
Was wird für 2025 auf dem Markt für E-Autos erwartet?
Auch ohne staatliche Förderung werden E-Autos allerdings langsam erschwinglicher für den Normalverdiener. Zum einen gewähren Händler Rabatte, weil durch die gesunkene Nachfrage viele Fahrzeuge auf Halde stehen. Außerdem tut sich auch bei den Preisen an sich einiges. Ein kleines E-Auto-Modell ist inzwischen schon deutlich unter 20.000 Euro Neupreis zu haben.
Experten rechnen im Laufe dieses Jahres mit weiter sinkenden Preisen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geht von einer regelrechten "Rabattschlacht" aus. Grund sind strengere CO2-Vorschriften für die Autoindustrie.
In Rheinland-Pfalz hat sich zuletzt auch die Ladeinfrastruktur deutlich verbessert:
Was sagen die Parteien zur Elektromobilität?
Wir haben in den Wahlprogrammen der 14 Parteien, die in Rheinland-Pfalz auf dem Wahlzettel zur Bundestagswahl 2025 stehen, nachgelesen, welche Positionen sie in Sachen Elektromobilität haben - insbesondere mit Blick auf Förderprogramme, die Ladeinfrastruktur und die Frage, wie es mit dem Verbrenner weiter gehen soll.
Die wichtigsten Vorschläge der Parteien haben wir stichpunktartig zusammengefasst. Die Reihenfolge entspricht im ersten Block den Sitzen der Parteien im Bundestag in der letzten Legislaturperiode. Im zweiten Block geht es um die Wahlprogramme der Parteien, die bislang noch nicht im Bundestag vertreten waren - hier gibt es eine alphabetische Sortierung.
In den Wahlprogrammen von "Die Partei" und von der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands finden sich keine Vorschläge zu dem Thema Elektromobilität.
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