Wodin werde für ihr literarisches Gesamtwerk geehrt, teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Freitag in Mainz mit. Als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter nehme die russisch-ukrainisch-stämmige Autorin in ihrem Buch "Sie kam aus Mariupol" den historischen Komplex von Schuld und Scham in den Blick.
Die Bücher der in Fürth geborenen Schriftstellerin erzählten von der "Verletzlichkeit und Nacktheit des Menschen", teilte die Jury mit. Natascha Wodin wuchs zunächst in deutschen Lagern für Displaced Persons, dann - nach dem frühen Tod der Mutter - in einem katholischen Mädchenheim auf. Ihr Romandebüt "Die gläserne Stadt" erschien 1983.
Preis wird am 16. September in Koblenz überreicht
Der Preis soll der 76-Jährigen am 16. September im Theater Koblenz überreicht werden. Der Joseph-Breitbach-Preis ist nach dem deutsch-französischen Schriftsteller und Publizisten (1903-1980) aus Koblenz benannt.
Frühere Preisträger waren unter anderen die Autoren Karl-Heinz Ott, Arno Geiger, Navid Kermani, Brigitte Kronauer, Ilse Aichinger, Ingo Schulze, Herta Müller oder Ursula Krechel.