Ermittler bei Ahr-Flut beziehen weitere Gutachten ein
5:15 Uhr
Nach bald zehnmonatigen Ermittlungen wegen der tödlichen Ahr-Flut bezieht die Staatsanwaltschaft Koblenz weitere Gutachten ein. Dazu zählt die Studie des Heidelberger Juristen Bernd Grzeszick, wonach das Land Rheinland-Pfalz bei extremem Starkregen in mehreren Regionen und knappen Ressourcen automatisch für die Einsatzleitung zuständig sein kann, wie Oberstaatsanwalt Dietmar Moll mitteilte. Die Staatsanwaltschaft will laut Moll Grzeszicks Gutachten auswerten und mit ihren bisherigen Erkenntnissen abgleichen, "auch wenn es fraglich erscheint, ob es in rein rechtlicher Hinsicht maßgeblich von anderen als den hier zugrunde gelegten Voraussetzungen ausgeht". Die Dauer der Ermittlungen gegen Ex-Ahrweiler-Landrat Jürgen Pföhler (CDU) und ein Mitglied seiner früheren Einsatzleitung wegen womöglich zu später Warnungen und Evakuierungen lässt sich Moll zufolge noch nicht vorhersagen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse beruhten nicht unerheblich "auf Wahrnehmungen oder Wertungen von mitunter verständlicherweise psychisch stark belasteten Zeuginnen und Zeugen". Die Staatsanwaltschaft wolle daher ihre bisherigen Ergebnisse mit einem hydrologischen Gutachten abgleichen.