Insgesamt hat BioNTech 2021 knapp 19 Milliarden Euro umgesetzt, ein Großteil davon ist auf den Covid-19-Impfstoff zurückzuführen. Im Jahr zuvor lag der Umsatz bei rund 483 Millionen Euro. Das gab das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz bekannt. 2021 sei ein außergewöhnliches Jahr gewesen, sagte Firmen-Gründer Ugur Sahin.
Weltweiter Erfolg mit mRnA-Impfstoff gegen Covid-19
BioNTech habe mit dem ersten zugelassenen Impfstoff auf Basis der mRnA-Technologie einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit und die Weltwirtschaft gehabt, so Sahin.
Noch bis 2019 hatte das frühere Pharma-Start-up jahrelang rote Zahlen geschrieben. Doch mit dem Corona-Impfstoff kam es auf die Erfolgsspur: 2,6 Milliarden Dosen Comirnaty hat BioNTech eigenen Angaben zufolge im Jahr 2021 Jahr weltweit ausgeliefert, in 165 Länder - eine Milliarde gingen laut BioNTech an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
2,4 Milliarden Dosen sollen es in diesem Jahr sein – eine Milliarde davon wieder für ärmere Länder.
BioNTech zahlt Sonderdividende und will investieren
Zwischen 13 und 17 Milliarden Euro will BioNTech mit dem Corona-Impfstoff 2022 umsetzen. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ist noch nicht geimpft gegen Covid-19 - ganz abgesehen von den Virus-Varianten, die möglicherweise noch auftreten und gegen die BioNTech weitere Impfstoffe entwickeln will.
BioNTech will auch investieren: Bis zu 1,5 Milliarden Euro sollen für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden, 50 Prozent mehr als im Jahr davor.
Weitere Forschungs- und Anwendungsfelder
Damit will das Unternehmen auch seine anderen Forschungsaktivitäten ausbauen: in der Krebstherapie, der Immuntherapie, bei Impfstoffen gegen Gürtelrose oder Influenza zusammen mit dem US-Partner Pfizer.
Am Geschäftserfolg des Unternehmens sollen auch die Aktionäre mit einer Sonderdividende von zwei Euro je Aktie teilhaben.
BioNTech wartet auf Zulassung des Omikron-Impfstoffs
Demnächst sollen erste Daten aus der klinischen Studie eines Omikron-Impfstoffs veröffentlicht werden. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im April erste Daten der klinischen Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffs zu veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge unterstützen sollen.
Wird die Stadt Mainz vom BioNTech-Erfolg profitieren?
Von der Stadt Mainz gab es dazu keine Stellungnahme. Auf SWR-Nachfrage hieß es, die Stadt freue sich über jedes Unternehmen am Standort, dem es gut gehe. Mainz hat allerdings bereits im vergangenen Jahr von der Gewerbesteuer, die von BioNTech gezahlt wurde, profitiert - auch wenn dies wegen des Steuergeheimnisses nicht konkret öffentlich beziffert wird. Nach vielen Jahren der Verschuldung kann Mainz nun dank BioNTech wieder schuldenfrei werden.
Auch Idar-Oberstein wird als Produktionsstandort von BioNTech die Impfstoffgewinne bei den Gewerbesteuereinnahmen deutlich spüren.
Profiteur ist aber das Land Rheinland-Pfalz generell. Denn aktuelle Daten zeigen: Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent gewachsen, so stark wie noch nie - das ist maßgeblich auf BioNTech zurückzuführen.