Etwa 3.500 Menschen seien von den fünf Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) des Landes registriert worden, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag nach Beratungen der Regierungschefinnen und -chefs der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Darüber hinaus hätten die Kommunen von 11.000 Kriegsflüchtlingen berichtet. Sie gehe davon aus, dass die zentrale Verteilung der Geflüchteten in den nächsten Tagen an Fahrt aufnehmen werde.
Viele Flüchtlinge bei Freunden oder Familie untergekommen
Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) hatte zuvor erklärt, es gebe nicht nur die organisierte Umverteilung von Neuankömmlingen vor allem aus Berlin, sondern auch viele Menschen, die von sich aus den Weg nach Rheinland-Pfalz gefunden hätten. Viele seien auch direkt bei Freunden oder Familie untergekommen.
Auch größere Gruppen kämen. So sei am Mittwoch auf dem Flughafen Hahn eine Chartermaschine aus Moldawien mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine gelandet, die Privatleute organisiert hätten.
Plätze fast vollständig belegt
Die Plätze seien zu 92 bis 95 Prozent belegt und eine hundertprozentige Auslastung - unter anderem wegen Corona - nicht möglich, sagte die stellvertretende Leiterin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Begona Hermann. Die geplante Verdoppelung der Plätze in den AfA um rund 4.000 werde noch einige Zeit dauern. Ende nächster Woche solle es voraussichtlich 6.000 bis 6.500 Plätze geben.
So werde derzeit beispielsweise auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung in Hermeskeil eine sogenannte Leichtbauhalle errichtet, berichtete Binz. Diese biete Plätze für rund 700 Geflüchtete. Dazu kämen möglichst bald insgesamt 800 Plätze in einem Jugendhotel in Bitburg und einem Hotel in Bernkastel-Kues, hieß es. Weitere würden gesucht.
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