Die vom THW gebaute Behelfsbrücke steht nahe der früheren Landgrafenbrücke, die beim Hochwasser zerstört wurde (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

In sieben Tagen vom THW gebaut

Behelfsbrücke in Bad-Neuenahr-Ahrweiler fertiggestellt

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Die von der Flutkatastrophe schwer getroffene Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat eine zweite Brücke über die Ahr. Etwa 80 THW-Helfer haben sie in sieben Tagen gebaut.

Man gebe der Region damit "einen wichtigen Verkehrs- und Versorgungsweg zurück", sagte die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, am Samstag bei der Übergabe der Behelfsbrücke an die Stadt. Sie sprach von einer "unglaublichen Leistung" der rund 80 Einsatzkräfte, die diese wichtige innerstädtische Verbindung in nur sieben Tagen errichtet hätten.

Ab Montag können Autos und Lkw die Brücke nutzen

Bis die ersten Fahrzeuge die Brücke überqueren können, müssen aber zunächst noch die Auffahrten fertiggestellt werden. Am Montag soll das Bauwerk dann für den Verkehr freigegeben werden.

Zur eigentlichen Brückenbauzeit von sieben Tagen kamen laut THW noch Vorbereitungsarbeiten wie die Beseitigung von Schutt und Trümmern hinzu. Diese hätten ungefähr genauso lange gedauert wie der Bau der Brücke selbst.

Bislang größte THW-Brücke

Lackner zufolge ist es "die längste und damit größte Brücke, die das THW bisher errichtet hat". Mit knapp 52 Metern Länge und einer Nutzlast von 30 Tonnen pro Fahrbahn könnten selbst Lastwagen die Ahr an dieser Stelle wieder überqueren.

Bei der Hochwasserkatastrophe am 14. und 15. Juli waren im Ahrtal mehr als 60 Brücken zerstört worden. In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler blieb nur eine Brücke intakt. Die neue THW-Brücke wurde dort gebaut, wo vorher die Landgrafenbrücke gestanden hatte.

Hilfsbereitschaft ungebrochen

Auch zweieinhalb Wochen nach der verheerenden Flutwelle an der Ahr ist die Hilfsbereitschaft ungebrochen. Am Samstag machten sich wieder zahlreiche freiwillige Helfer auf den Weg, um die Menschen dort zu unterstützen. Anders als vor einer Woche kam es jedoch laut Polizei zu keinen größeren Verkehrsstörungen. Die angebotenen Shuttle-Busse würden von den Helfern wie schon in den Tagen zuvor sehr gut genutzt.

Zu den freiwilligen Helfern kommen laut Krisenstab noch 5.100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und Rettungsdiensten hinzu. Am Samstag vor einer Woche war der Verkehr im Ahrtal kollabiert. Damit Müll- und Einsatzfahrzeuge freie Fahrt haben, wurde daraufhin der Individualverkehr vorübergehend gestoppt.

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SWR