Viele Landwirte in Rheinland-Pfalz sorgen sich vor einem Mindestlohn, der bei 15 Euro pro Stunde liegt. Die Saisonarbeiter würden davon nur geringfügig profitieren, der Großteil des Mehrgehalts werde durch die Abgaben aufgefressen. Gleichzeitig seien kleine Betriebe (unter 150 Hektar) aber nicht in der finanziellen Lage, viele Arbeiten zu automatisieren, so steige die Gefahr eines Höfesterbens. Diese Auffassung vertritt unter anderem Johannes Zehfuß, Vizepräsident des Bauern- und Winzerverbandes RLP-Süd und Mitglied des Landtages für die CDU.
Dass ein Geschäftsmodell, das dauerhaft auf Niedriglohn-Arbeitende angewiesen ist, kein nachhaltiges sei, entgegnet Lukas Bläsius, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Schon jetzt seien viele Ausnahmen und Sonderregelungen in Kraft, die den Mindestlohn zum Teil aushebeln. Wenn der neue Mindestlohn wieder mit vielen Ausnahmeregeln einherginge, sagt Rüdiger Stein, DGB-Geschäftsführer in der Pfalz, würde dieser nur selten tatsächlich ausgezahlt. Er plädiert für einen höheren Mindestlohn, da dieser auch gleichzeitig die Kaufkraft stärke.
Landwirte fordern Sonderregelung Pfälzer Bauern und Winzer: 15 Euro Mindestlohn wären "dramatisch"
Die schwarz-rote Koalition in Berlin plant, den Mindestlohn auf 15 Euro zu erhöhen - ab Anfang 2026. Der Bauern- und Winzerverband warnt vor allem in der Pfalz vor einem Höfe-Sterben.