Noch nie sind so viele bedürftige Menschen zu den Tafeln gekommen wie zurzeit. Darauf hatte zuletzt auch CDU-Fraktionschef Christian Baldauf am Mittwoch hingewiesen. Die Tafeln dürften nicht allein gelassen werden. Die Energiekrise und die hohen Preise, etwa für Benzin, machten der Organisation noch zusätzlich schwer zu schaffen. Er forderte ein Hilfspaket der Landesregierung.
Land stellt 75.000 Euro für höhere Energiekosten bereit
Das steht nun bereit. Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) teilte ebenfalls am Mittwoch mit, das Land habe eine Sonderförderung von bis zu 75.000 Euro für Ausgaben beschlossen, die den Tafeln durch die derzeit hohen Energiekosten entstünden. "Insgesamt werden die Tafeln in Rheinland-Pfalz im Winter damit mit rund 125.000 Euro gefördert", sagte Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. Das seien 115.000 Euro mehr als noch 2021.
Bislang hat das Land die Kosten für die Logistik der Tafeln, also für die Abholung von Lebensmitteln und Bereitstellung in den Läden, mit rund 40.000 Euro unterstützt. Hinzu kamen Fortbildungskosten von 10.000 Euro. Die Unterstützung der Tafeln stehe im Kontext weiterer Maßnahmen, um angesichts der Inflation die Menschen in finanziellen Notlagen zu unterstützen, erklärte Schweitzer.
Landesverband der Tafeln hatte um Hilfe gebeten
Anfang Oktober hatte der Landesverband der Tafeln beim Sozialministerium um Unterstützung gebeten. Die Vorsitzende Sabine Altmeyer-Baumann führte Mehrkosten für Benzin in Höhe von 150.000 Euro an. Noch vor einigen Tagen hatte sie beklagt, Hilfen des Landes seien im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch nicht bei den Tafeln angekommen.
Aufnahmestopp bei vielen Tafeln
Die Zahl der Menschen, die auf Lebensmittel von den Tafeln in Rheinland-Pfalz angewiesen sind, stieg im Laufe des Jahres nach Angaben des Verbandes von 54.000 auf 70.000, vor allem aufgrund der Flüchtlinge aus der Ukraine. Und eigentlich wären die Zahlen noch höher. Denn rund ein Drittel der Tafeln habe derzeit Aufnahmestopps, so Altmeyer-Baumann.