Christian Baldauf trägt einen schwarzen Mantel und schaut, leicht vom Sonnenlicht geblendet, in die Kamera.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Annette Riedl)

Bewerbungsfrist abgelaufen

Baldauf bekommt Konkurrenz um CDU-Vorsitz in RLP

Stand

Am Montagabend war Christian Baldauf noch der einzige nominierte Kandidat für die Wahl des CDU-Vorsitzenden in Rheinland-Pfalz. Jetzt ist die Bewerbungsfrist abgelaufen und es gibt einen zweiten Bewerber.

Neben Baldauf wurde auch Andreas Kettern aus dem rheinhessischen Guntersblum nominiert. Das hat der CDU-Landesverband mitgeteilt. Kettern wurde von der CDU Rhein-Selz nominiert und ist in der Landespolitik bisher unbekannt. Damit wird es bei der Wahl im März zwei Kandidaten geben: Baldauf als Favorit und Kettern als Außenseiter.

Der CDU-Gemeindeverband Rhein-Selz will sich mit der Nominierung von Kettern nach Angaben des Vorsitzenden Thomas Zimmerer in den Erneuerungsprozess der Partei einbringen. "Wir waren überrascht, dass es für den Landesvorsitz nur einen Vorschlag gab", sagte er, "deshalb haben wir selbst noch einen Kandidaten eingebracht." Dies sei keine Kritik an Baldauf, der als Fraktionsvorsitzender einen guten Job mache.

Auch die Fraktionsvorsitzende des CDU-Kreisverbandes Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer, sagte, sie verstehe die Kandidatur von Kettern nicht als Unzufriedenheit der Basis mit Baldauf. Die CDU-Politik verändere sich gerade. Es sei interessant, dass sich mit Andreas Kettern, jemand beteiligen wolle, der bisher noch nicht so stark in den Gremien eingebunden sei.

Baldauf zögerte lange mit Erklärung zur Kandidatur

Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf hatte sich mit Erklärungen zu seinen Ambitionen in der Partei lange zurückgehalten. Für den Landesvorsitz vorgeschlagen wurde er von den vier Kreisverbänden Bad Dürkheim, Rheinpfalz, Neuwied und Speyer sowie vom Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz.

Baldauf kündigte an, die CDU im Land zu alter Stärke zurückführen zu wollen. "Die Partei muss lebendig werden und dann haben wir alle Chancen, dass wir auch gute Wahlergebnisse erzielen", sagte der Kandidat. Er wolle die Partei neu ausrichten: inhaltlich, organisatorisch und in der Kommunikation. Als Parteivorsitzender wolle er die Basis stärker einbinden und er wolle dazu viele Gespräche in den Ortsvereinen führen. Der 54-Jährige erklärte, dass er zusammen mit einem Team für den Landesvorsitz kandidiere, "breit aufgestellt von jung bis alt, von Nord bis Süd". Es werde am kommenden Montag vorgestellt.

Baldauf war bereits einmal CDU-Landesvorsitzender

Christian Baldauf war von 2006 bis 2010 schon einmal rheinland-pfälzischer CDU-Vorsitzender, ehe er Julia Klöckner die Spitze überließ. Nach der von der CDU verlorenen Bundestagswahl im vergangenen Herbst hatte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin angekündigt, sie wolle sich von der Spitze der rheinland-pfälzischen CDU zurückziehen. Baldauf ergriff seine Chance: "Ich bin bereit, hier Verantwortung zu übernehmen, gemeinsam in einem Team." Für den Bundesvorstand der Partei kandidierte er nicht mehr.

CDU-Kandidat Kettern: Pensionierter Lehrer aus Guntersblum

Baldaufs Mitbewerber Andreas Kettern ist 68 Jahre alt, pensionierter Grund- und Hauptschullehrer und stammt aus Guntersblum (Kreis Mainz-Bingen). Zuletzt war er Lehrer an der Realschule plus in Nierstein. Er ist zweiter Vorsitzender der CDU Guntersblum.

Zu seiner Motivation sagt Kettern: Er vermisse einiges bei der schonungslosen Analyse und Erneuerung der CDU, die die Parteiführung angekündigt hatte nach der historischen Niederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. Er habe den Eindruck, sagt der 68-Jährige, dass die Partei wichtige Themen liegen lasse, wie etwa die Wohnungsnot oder Fragen der Klimapolitik.

So läuft die Wahl zum CDU-Landesvorsitz in RLP

Der Nominierungsphase wird sich nun eine Vorstellungsphase anschließen: "Wir wollen den Kandidaten in den kommenden Wochen vor allem mit digitalen Formaten die Möglichkeit geben, sich den Parteimitgliedern zu präsentieren“, teilte CDU-Generalsekretär Jan Zimmer mit. In einer dritten Stufe würden CDU-Mitglieder bei der Entscheidung beteiligt.

Rechtlich bindend wird die Entscheidung des Landesparteitags am 26. März in Wittlich sein. Erst dann steht offiziell fest, wer in der rheinland-pfälzischen CDU auf Julia Klöckner als Landesvorsitzende folgt.

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SWR