Schild mit Coronavirus-Symbol und Schild mit Aufschrift Ende, Symbolfoto Ende der Corona-Maßnahmen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde)

Bilanz der Arbeitsagentur für 2022

Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz lässt Corona hinter sich

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Ukraine-Krieg, Gasmangel, Rekord-Inflation: Für viele Menschen in Rheinland-Pfalz war das Jahr 2022 alles andere als erfreulich. Doch auf dem Arbeitsmarkt ging es bergauf.

Nach dem Haupt-Coronajahr 2021 waren in diesem Jahr deutlich weniger Menschen in Rheinland-Pfalz arbeitslos - im Jahresdurchschnitt 8,5 Prozent weniger. Diese Bilanz hat die Leiterin der regionalen Agentur für Arbeit, Heidrun Schulz, gezogen. Die Langzeitarbeitslosigkeit - also wer länger als ein Jahr erwerbslos gemeldet ist - sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, aber noch höher als vor Corona. "Die, die mit Corona langzeitarbeitslos wurden, finden zurück in den Markt", sagte Schulz.

Weiterhin viele offene Stellen

Zugleich seien wegen des Fachkräftemangels weiterhin jede Menge Stellen offen. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe, im Gesundheitsbereich, in der öffentlichen Verwaltung sowie an Kitas und Schulen hätten viele Menschen einen neuen Job gefunden, erläuterte Schulz.

Im vergangenen Jahr waren etwa 102.600 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote werde 2022 voraussichtlich 4,6 Prozent betragen und damit 0,4 Punkte niedriger als 2021 liegen, so Schulz. Die Zahlen für den Dezember liegen noch nicht vor.

"Wir können optimistisch ins neue Jahr gehen"

"Die Lage am Arbeitsmarkt war trotz der Herausforderungen stabil", sagte Schulz mit Blick auf die Corona-Pandemie und die Folgen des Krieges in der Ukraine. Die Corona-Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt seien überwunden. "Wir können mit einem sehr optimistischen Blick ins neue Jahr gehen", sagte Schulz.

Für 2023 sei zwar mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Prozent zu rechnen. Zugleich sei jedoch eine Steigerung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 0,7 Prozent zu erwarten. Als Gründe nannte Schulz, dass viele Flüchtlinge aus der Ukraine nicht direkt in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.

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Arbeitslose nicht immer ausreichend qualifiziert

Zudem steige die Nachfrage nach der Qualität von Beschäftigung weiter und könne nicht immer befriedigt werden. Rund 60 Prozent aller Arbeitslosen hätten keine Ausbildung, so Schulz. Auch deshalb sei eine weitere Zuwanderung in den Arbeitsmarkt notwendig.

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