Ein Mann trägt während einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine eine Fahne mit Regenbogenfarben und der Aufschrift "PACE". Im Hintergrund ist der Mainzer Dom zu sehen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Demos und Menschenketten für den Frieden

Rheinland-Pfälzer bekunden zu Tausenden Solidarität mit der Ukraine

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Tausende Menschen sind am Wochenende in Rheinland-Pfalz aus Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine auf die Straße gegangen. Menschen im ganzen Land demonstrierten und beteten für den Frieden.

An einer Friedenskundgebung am Sonntag vor dem Mainzer Staatstheater nahmen nach Angaben der Polizei in der Spitze rund 3.000 Personen teil.

Eine Taube aus Papier schwebt während einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine in einer Ukraineflagge aus Papier. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)
Eine Taube aus Papier schwebt während einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine in einer Ukraineflagge aus Papier. picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Bei der Demonstration waren zahlreiche blau-gelbe Transparente und Fahnen in den ukrainischen Nationalfarben zu sehen. "No War, stop it, Putin!", "Helft Kiew jetzt, morgen ist es zu spät" und "Heute Kiew, morgen Berlin" war beispielsweise auf den Transparenten zu lesen. Ein Cellist spielte eine Bach-Suite.

Ministerpräsidentin Dreyer bei Friedens-Demo in Mainz

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kam zu der Demonstration in der Landeshauptstadt. "Diese Zeichen der Solidarität sind wichtig. Auch wenn sie den Krieg nicht stoppen können, zeigen sie weltweit, wie isoliert Putin ist", sagte Dreyer. In Rheinland-Pfalz bereite man sich darauf vor, die Menschen, die jetzt vor den Bomben fliehen, gut unterzubringen.

"Es geht um ein starkes Zeichen gegen den Krieg"

Auch in zahlreichen anderen Städten im Land, etwa in Trier oder Koblenz, gab es am Sonntag Ukraine-Kundgebungen. Auf dem Trierer Viehmarkt kamen nach Polizeiangaben etwa 600 Demonstranten zusammen. Der Verein Arbeitsgemeinschaft Frieden betonte vor Beginn der Kundgebung, es gehe darum, "ein möglichst starkes Zeichen gegen den Krieg zu setzen. Es gibt keine Alternative zum Frieden. Die Zeit zu handeln ist jetzt."

Hilfskonvoi aus Cochem in die Ukraine

In der Verbandsgemeinde Cochem startete am späten Sonntagnachmittag ein Hilfskonvoi mit sieben Sattelschleppern und zwei Begleitfahrzeugen zur Ukraine, wie die Organisatoren mitteilten. Der Hilfskonvoi beförderte laut Initiator Lars Bogdanski unter anderem Pumpen, Äxte, Generatoren und Schutzanzüge für die Zivilschutzbehörde der Ukraine (SES). Ein Sattelschlepper transportierte zudem Produkte wie Windeln und Babynahrung für Waisen. Die Anforderungen für die insgesamt 135 Tonnen gespendete Ausrüstung seien über diplomatische Kanäle und eine Schweizer Stiftung gekommen - alles werde tatsächlich gebraucht. "Es sind 2.200 Kilometer", sagte Bogdanski. Der Konvoi solle in der Nacht auf Dienstag an der rumänisch-ukrainischen Grenze ankommen. Dann transportierten Einsatzkräfte der Ukraine die Hilfsgüter weiter.

Schweigemarsch in Mannheim und Ludwigshafen

Bereits am Samstag setzten tausende Menschen in Mannheim und Ludwigshafen ein Zeichen für den Frieden und gegen Gewalt. In beiden Städten starteten zeitgleich Schweigemärsche mit insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmern.

In Mannheim machten in der Spitze rund 9.000 Menschen mit. Dazu kamen etwa 1.200 Personen aus Ludwigshafen. Die Gruppen trafen sich zu einer gemeinsamen Kundgebung vor dem Mannheimer Schloss. Zu den Schweigemärschen unter dem Motto "Frieden und Zusammenhalt - Solidarität mit der Ukraine" hatten Parteien und Gewerkschaften aufgerufen. Es war am Samstag die größte Veranstaltung dieser Art in beiden Bundesländern.

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Menschenkette für den Frieden

In Traben-Trarbach protestierten die Menschen mit einer Kette über die Moselbrücke gegen den Krieg in der Ukraine. Zuvor wurden blau-gelbe Bänder verteilt - als Zeichen der Solidarität. Zu der Aktion hatten die Kirchen der Stadt aufgerufen. Die Glocken läuteten am Mittag zehn Minuten lang.

Auch auf dem Mainzer Gutenbergplatz waren am Samstagmittag rund 100 Menschen zusammengekommen, um gegen den Krieg zu protestieren. Die Demonstranten forderten den russischen Präsidenten Putin dazu auf, seine Truppen sofort wieder aus der Ukraine abzuziehen. Organisiert wurde der Protest von der Initiative "Omas gegen Rechts".

Bauwerke werden in ukrainischen Landesfarben angestrahlt

Immer wieder werden auch Bauwerke im Land in den ukrainischen Landesfarben Blau und Gelb angestrahlt, wie die Porta Nigra in Trier oder das Hambacher Schloss in der Pfalz. Am Samstag war auch der Pegelturm in Neuwied von der Dämmerung bis in den späten Abend in den Farben der Ukraine erleuchtet.

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SWR