Betroffen sind die Hufeland-Klinik in Bad Ems und das Marienkrankenhaus in Nassau. Nach Angaben des Unternehmens sei der Schritt der Insolvenzanmeldung unumgänglich, um künftig weiter am Markt bestehen zu können. Der seit Anfang Oktober bestellte Interims-Geschäftsführer Jan Schlenker sagte, das Verfahren habe keinerlei Auswirkungen auf den laufenden Klinikbetrieb.

Es sei sichergestellt, dass die Patienten auch weiterhin in vollem Umfang behandelt werden könnten. Der Betrieb beider Krankenhäuser laufe vorerst uneingeschränkt weiter. Das gelte für die Patienten, aber auch für die insgesamt 250 Mitarbeiter. So zahlt die Agentur für Arbeit durch den Insolvenzantrag die Lohnkosten der Mitarbeiter für mindestens drei Monate.
Auf der Suche nach Lösungen
Nun geht es darum, schnell eine Lösung zu finden, wie man die Schließung beider Kliniken verhindern könne. Am Mittwochvormittag gab es schon ein erstes Gespräch in der Kreisverwaltung in Bad Ems – auch mit Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler. Eine Idee ist etwa eine Zusammenlegung beider Standorte oder auch eine Spezialisierung. Zum Beispiel sei Bad Ems weit vorne im Bereich Naturheilmedizin. Für solche Struktur-Änderungen würden auch Fördermittel bereitstehen. Da müssen jetzt alle verschiedenen Alternativen durchgerechnet werden – die Geschäftsführung rechnet damit, dass das ganze Insolvenzverfahren etwa ein halbes Jahr dauert.
Weitere Kliniken des Schwesterunternehmens nicht betroffen
Das Krankenhaus in Lahnstein und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Lahntal mit seinen Standorten in Lahnstein, Nassau und Boppard und das MVZ Miehlen seien von der Insolvenz nicht betroffen, so das Unternehmen.