Die Menschen wollten den vermeintlichen Status quo erhalten - nämlich, dass alle Menschen sich gut verstünden und alle Menschen gleich seien. "Es braucht erst diese brutalen Bilder, bis die Leute wirklich keine Entschuldigung mehr haben anzuerkennen, dass das eben nicht der Fall ist und dass diese Art von Übergriffen bestimmten Menschen passiert und anderen eben nicht."
Hasters: Protestes haben neues Ausmaß erreicht
Seit hundert Jahren wird in den USA immer wieder gegen Rassismus protestiert. Geändert hat sich wenig. Die Autorin hofft, dass die derzeitigen Proteste dauerhaft Wirkung zeigen werden, weil sie ein neues Ausmaß erreicht hätten: "Ich will nicht sagen, das wird garantiert alles ändern. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass davon nichts übrig bleibt."
Grenzen zwischen gewalttätigem Rassismus und Alltagsrassismus verschwimmen schnell
Für Alice Hasters ist das Thema Rassismus ein Alltagsthema. Die Grenzen zwischen gewalttätigen Rassismus und Alltagsrassismus könnten schnell verschwimmen: "Auch hierzulande gibt es 'Racial Profiling', also eine verdachtsunabhängige Personenkontrolle, die vermehrt nicht-weiße Menschen trifft. Das wiederum führt zu einer Kriminalisierung und eventuell dazu, dass schneller Konfrontationen mit der Polizei passieren."
Ungleiche Lebensverhältnisse auch Ergebnis von Rassismus
Außerdem sei wichtig zu erkennen, dass sich Rassismus nicht nur im alltäglichen Handeln von Personen zeige, sondern auch in der ungleichen Verteilung von Wohlstand: "In jeder Gesellschaft auf der Welt kann man sagen, dass schwarze Menschen oder die dunkelsten Menschen am meisten von Armut betroffen sind." Wie es dazu gekommen ist, das muss aus Sicht der Autorin noch besser verstanden werden.