Die USA und die Ukraine vertragen sich wieder. Ob das das Ergebnis von guten Gesprächen oder US-Erpressung ist, ordnet Julia Friedrich vom Global Public Policy Institute ein.
Die Ukraine hat einer zunächst 30-tägigen Waffenruhe im Krieg mit Russland zugestimmt - wenn Moskau sich ebenfalls dazu verpflichtet. Die Zusage ist ein Ergebnis von Verhandlungen der Ukraine mit der US-Regierung im saudi-arabischen Dschidda. Die USA kündigten daraufhin an, die Militärhilfe für die Ukraine sofort wieder aufzunehmen.
Vorsichtige Erleichterung in der EU
Aus der EU gibt es erste Reaktionen auf die Einigung von Dschidda: Sie fallen erleichtert, aber vorsichtig aus. Kommissionspräsidentin von der Leyen lobte das Waffenruhe-Angebot als einen Schritt zu einem umfassenden und dauerhaften Frieden. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erklärte, es liege jetzt an Russland, seinen Angriffskrieg zu beenden. Ähnlich äußerte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
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Diplomatischer Sieg für die Ukraine?
Delegationen aus beiden Ländern zeigten sich zufrieden mit dem Vorschlag, einer Waffenruhe für zunächst 30 Tage zuzustimmen, wenn Russland das auch tut. Es sei vorteilhaft für die Ukraine, dass die USA ihre Militärhilfen wieder aufnehmen und auch wieder Geheimdienst-Infos an die Ukraine liefern. Kritiker meinen, dass die Ukraine so erpresst worden sei. Julia Friedrich ist anderer Meinung:
Dafür hat die Ukraine dann doch auf der Haben-Seite zu viel verbucht.
Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler ordnet sie ein, welche Rolle Gastgeber Saudi-Arabien dabei gespielt hat. Julia Friedrich ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Global Public Policy Institute. Sie forscht in dieser Denkfabrik mit Sitz in Berlin zum Thema Sicherheitspolitik mit Blick auf die Ukraine und Russland.