Hilfskonvoi für die Ukraine: Warum spendet Trier Musikinstrumente für Isjum?

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Die Stadt Trier hat seit 2023 eine Städtepartnerschaft mit Isjum. Der Präsident der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft, Tobias Schneider, verrät, welche Hilfsgüter gefragt sind.

Am 24. Feburar - einen Tag nach der Bundestagswahl - hat sich der vollumfängliche Einmarsch Russlands in die Ukraine zum dritten Mal gejährt. Seit dem Beginn des Angriffskriegs dort durch den Kreml sind dort mehr als zehn Millionen Menschen vertrieben worden. Diese Zahl nennt der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi. Jede zehnte Wohnung in der Ukraine sei zerstört oder beschädigt. Ein Wiederaufbau werde lange dauern.

EU-Kommission und viel Polit-Prominenz in Kiew

Als Zeichen der Solidarität sind 13 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs sowie die EU-Kommission zu einem Gipfeltreffen nach Kiew gereist - 24 weitere Regierungen waren per Video zugeschaltet, während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Washington mit US-Präsident Donald Trump gesprochen hatte. Ziel war es, Trump zu überzeugen, dass sein Land die Ukraine weiter unterstützt.

Trier will helfen - gerade jetzt und mit Musikinstrumenten

Die Stadt Trier hat seit 2023 eine Städtepartnerschaft mit Isjum in der Ukraine. Seitdem gibt es auch die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft in Trier. Tobias Schneider ist deren Präsident. Er hat mitgeholfen, dass kurz nach dem dritten Jahrestag des vollständigen Ausbruchs des Ukraine-Krieges erneut ein Hilfskonvoi nach Isjum aufbrechen kann. Der transportiert natürlich Dinge für die Energieversorgung, wie Generatoren, Powerbanks oder Heizelemente, aber auch Fußballtrikots oder Musikinstrumente. Tobias Schneider war auch überrascht, als er bemerkt hat, was in der Ukraine alles gebraucht wird.

Damit hätte ich auch vorher nicht gerechnet.

Inzwischen sei ihm aber klar, dass Freude spenden wichtiger sei als gedacht. Russische Angriffe hätten zum Beispiel Musikschulen und Kultureinrichtungen getroffen - hier sei es wichtig, zu helfen. Ihn motiviere, dass die Menschen in der Ukraine weiter kämpften, auch wenn die US-Unterstützung geringer ausfalle und ungewisser werde. Die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft in Trier wolle die Menschen in Isjum dabei helfen, "dass sie ihre Heimat verteidigen und dass sie dort auch weiter leben können", sagt Schneider im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex.