Türkei-Wahl: Darum ist Edogans AKP so stark

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Andreas Böhnisch

Bei der Präsidentenwahl in der Türkei liegt Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan vorn - aber zum Sieg im ersten Wahlgang wird es wohl nicht reichen. Die Wahlbehörde sah ihn nach Auszählung fast aller Stimmen knapp unter 50 Prozent, seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu bei knapp 45 Prozent. Wie kommt es, dass Erdogan trotz Wirtschaftskrise und Vetternwirtschaft immer noch so viel Rückhalt bei den Menschen im Land hat?

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Nach Ansicht von Kristian Brakel, dem Leiter des Istanbuler Büros der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung, gibt es mehrere Erklärungsversuche: "Erdogans Regierungspartei AKP ist die größte Partei im Land. Sie hat eine unglaubliche Basisorganisation, die sehr guten Tür-zu- Tür-Wahlkampf in den Nachbarschaften macht."

Erdogans AKP wird mit Vorteilen in Verbindung gebracht

Zudem würden viele Menschen jene Partei wählen, die ihnen persönliche Vorteile verspreche: "Die AKP wird noch immer mit Regierungsfunktionen in Verbindung gebracht. Sie ist auch die Partei, die zum Beispiel Jobs und gewisse Vorteile vergeben kann", so Brakel.

Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch äußert sich der Leiter des Istanbuler Büros der Heinrich-Böll-Stiftung auch über Vorwürfe von Wahlmanipulation, den Wahlkampf vor einer möglichen Stichwahl und die Herausforderungen für die Opposition.

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Andreas Böhnisch