Der Chef der deutschen Unionsabgeordneten im Europaparlament, Daniel Caspary, verurteilt die Zölle von US-Präsident Donald Trump. Die EU brauche Alternativen.
Die neuen weltweiten Sonderzölle aus den USA sorgen für viel Unverständnis. Trump hat am Mittwochabend angekündigt, dass bald 20 Prozent zusätzliche Zölle auf Waren aus der EU gelten sollen. Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange (SPD), spricht von Willkür und erwartet für die EU einen Schaden im hohen zweistelligen Milliardenbereich. Lange betont aber auch, man sei vorbereitet und werde mit Gegenmaßnahmen reagieren. Die EU-Kommission hatte bereits im Vorfeld ein Paket mit Gegenzöllen angekündigt, welche am 14. April in Kraft treten sollen.
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Alternative Handelspartner
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Daniel Caspary, hat empört auf die Zoll-Pläne von US-Präsident Trump reagiert. Sie basierten auf Unwahrheiten. So habe Trump beispielsweise die Mehrwertsteuer in seiner Argumentation falsch als Zoll auf US-Produkte deklariert, sagte Caspary im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch. Gleichzeitig plädierte der Europaabgeordnete dafür, nicht nur nach Washington zu blicken, sondern Alternativen zu suchen.
Wichtig ist vor allem, dass wir bitte nicht immer nur schauen: Was hat Präsident Trump jetzt angerichtet? Ich wünsche mir, dass wir endlich unsere Agenda durchziehen.
Dazu gehöre, so Caspary, sowohl "endlich den europäischen Binnenmarkt zu vollenden", als auch Freihandelsabkommen mit Ländern, wie Argentinien, Brasilien, Indien, Indonesien, Malaysia oder Australien.
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Geschwindigkeit entscheidend
Caspary betonte die Notwendigkeit, jetzt schnell zu handeln. Ein Freihandelsabkommen mit Indien beispielsweise dürfe sich nicht drei oder fünf Jahre Zeit nehmen, sondern müsse noch dieses Jahr in Kraft treten.
Die Zeit der Gemütlichkeit ist vorbei.
Es gehe nun darum, schnell im Interesse der Menschen in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa zu handeln. Die Welt sei eine andere und sie warte nicht auf Europa. Das müsse Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft klar sein.