Solaranlage: Deshalb rechnet sich 2024 die Anschaffung besonders

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Autor/in
Andreas Herrler

Solarenergie privat zu produzieren wird immer beliebter: Von den 3,7 Millionen Anlagen in Deutschland wurden 2023 mehr als eine Million neu installiert, 140.000 davon allein in Baden-Württemberg. Der Kauf hat sich in den vergangenen Jahren allerdings nicht immer gelohnt. Dieses Jahr ändert sich das, sagt Saidi Sulilatu, Chefredakteur beim Geldratgeber "Finanztip", im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler. Ein hauptsächlicher Grund dafür: gesunkene Anschaffungskosten.

SWR Aktuell: Warum lohnt es sich denn 2024 mehr als in den vergangenen Jahren eine Solaranlage zu kaufen?

Saidi Sulilatu: Bei der Solaranlage gilt dasselbe wie bei den meisten Sachen rund ums Haus: Der Gewinn liegt im Einkauf und der Punkt ist halt, dass die Preise dieses Jahr deutlich gesunken sind. Es ist festzustellen, dass Solaranlagen deutlich günstiger geworden sind. Wenn ich also nicht zu viel für so eine Solaranlage zahle, dann lohnt sich das für mich zum Beispiel auch auf die nächsten 20 Jahre gerechnet. Für eine Anlage bis zu zehn Kilowatt maximaler Leistung sollte man pro Kilowatt Peak- Leistung nicht mehr als 1800 Euro zahlen – da ist die Installation schon mit eingerechnet.

SWR Aktuell: Woran liegt es, dass die Preise tatsächlich gesunken sind?

Sulilatu: In den letzten zwei Jahren war die Nachfrage sehr stark – etwa wegen der Energiekrise. Auch das Angebot war zum Teil nicht da an. Da haben sich noch Lieferschwierigkeiten in Folge der Pandemie bemerkbar gemacht. Jetzt aber haben die Firmen nachgelegt. Die Produktion ist deutlich hochgefahren worden und mit dem steigenden Angebot sind eben dann auch die Preise gesunken.

SWR Aktuell: Wenn ich jetzt so eine Solaranlage kaufen möchte, mit welchen Kosten muss ich da in diesem Jahr rechnen?

Sulilatu: Die 1800 Euro pro Kilowatt Peak-Leistung, das ist die Schallgrenze – mehr sollte man tendenziell nicht zahlen. Bei größeren Anlagen, bei denen man sich fast schon das Dach vollmacht, sind wir dann in der Größenordnung von zehn Kilowatt Peak-Leistung. Da kann man auch gucken, ob nicht 1400 Euro pro Kilowatt Peak-Leistung als Preis möglich sind. Gerade bei kleinen Anlagen muss man aber genauer rechnen, denn leider sind kleine Anlagen auf das einzelne Kilowatt Peak-Leistung heruntergerechnet etwas teurer - aber auch hier gilt: 1800 Euro pro Kilowatt Peak-Leistung, das ist die Schallgrenze.

SWR Aktuell: Wo finde ich denn die besten und günstigsten Angebote?

Sulilatu: Da haben wir bei "Finanztip" eine relativ ausführliche Analyse gemacht. Wir haben, verschiedene Beispielfälle durchrechnen lassen, tatsächlich 22 Beratungs- und Verkaufsgespräche durchgeführt und die entsprechenden Angebote auch geprüft. Am ehesten können wir das Vergleichsportal "Selfmade Energy" empfehlen. Dort kann man sich erst mal ein Überblick verschaffen, was es für Angebote gibt, ob es für den jeweiligen Standort eigentlich geeignet ist. Sich von dort aus weiter zu hangeln, ist erstmal ein guter Einstiegspunkt, aber man sollte natürlich auch in jedem Fall mehrere Angebote vergleichen.

SWR Aktuell: Am Ende gehe ich vor allen Dingen nach dem Preis oder gibt es da weitere Punkte, die man beachten sollte?

Sulilatu: In erster Linie ist tatsächlich der Preis zu beachten. Man sollte sich aber auch die Rechnung, die der jeweilige Anbieter aufmacht, sehr genau anschauen. In vielen Fällen wird da auch etwas schöngerechnet. Wir haben in unserem Ratgeber auf unserer Webseite ein paar Hinweise, wie man das am besten selbst berechnet. Vor allem aber empfehlen wir darauf zu achten, ob irgendwelche unrealistischen Versprechungen gemacht werden oder aggressive Werbung betrieben wird - im Sinne von: "Förderung fällt demnächst weg - noch schnell zuschlagen", oder sowas. Dann würde man von einem entsprechenden Installateur vielleicht eher Abstand nehmen.

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Andreas Herrler