Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) berät heute mit Vertretern weiterer NATO-Staaten über mehr Sicherheit im Ostseeraum. Anlass des Treffens in der finnischen Hauptstadt Helsinki sind mehrere mutmaßliche Sabotageakte – unter anderem auf ein Glasfaserkabel zwischen Helsinki und Rostock. Außerdem wurde eine Stromleitung zwischen Finnland und Estland gekappt. Verantwortlich sollen Schiffe der sogenannten Schattenflotte Russlands sein.
Russlands "Schattenflotte" Putins schwarze Tanker
Mit maroden Schiffen, deren Eigentumsverhältnisse unklar und deren Risiken unterversichert sind, umgeht Russland gezielt internationale Sanktionen. Wie groß und wie gefährlich ist…
"Man wird jetzt versuchen, ein noch besseres Lagebild zu bekommen, damit man, sobald sich ein Schiff auffällig verhält, sofort einschreiten kann", sagt Johannes Peters, Abteilungsleiter Maritime Strategie und Sicherheit an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Dieses entstehe durch die Daten zahlreicher Sensoren. Außerdem hält der Experte es für sinnvoll, mit mehr Marinepräsenz den Ostseeraum zu schützen, auch wenn das nie ganzheitlich möglich sein wird.
Ziel muss es sein, dass man so oft wie möglich rechtskonform den Schiffen, die man der Schattenflotte zurechnet, die Passage erschwert, ihnen verdeutlicht, dass man sie auf dem Schirm hat und nach Möglichkeit auch kontrolliert.
Warum der Experte für maritime Sicherheit auch dazu rät, Interpretationsfreiräume im Seerecht voll auszuschöpfen, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.