Nachhaltigkeit und gute Vorsätze für 2023: Darum ist es nie zu spät

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Florian Rudolph

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Wir schreiben Woche zwei des neuen Jahres. Viele Menschen hatten sicherlich gute Vorsätze fürs neue Jahr, aber viele haben vermutlich mit ihren Vorsätzen zu Fitness, Körpergewicht oder Verzicht auch schon wieder gebrochen. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph plädiert die Nachhaltigkeitsexpertin Katarina Schickling dafür, die "typisch deutsche" Einstellung fallenzulassen, Vorsätze und Regeln, die ein Mal gebrochen werden, gleich in den Wind zu schlagen und alles als gescheitert anzusehen. Stattdessen seien gute Vorsätze sinnvoll, die nicht nur uns selbst zugute kommen, sondern auch der Umwelt - und die auch mal eine Ausnahme zulassen.

Weniger ist mehr

Die Energiekrise habe uns viel in Sachen Nachhaltigkeit gelehrt, meint Schickling: "Wir haben ja gemerkt - so warm, wie wir es uns die letzten Jahre gemacht haben, muss es vielleicht gar nicht sein." Genauso reiche häufig eine 40-Grad-Wäsche statt einer mit 60 Grad. Oder beim Verkehr: "Ich habe mich zum Beispiel nach der Bundestagswahl wahnsinnig darüber geärgert, dass kein Tempolimit kam, aber es hält uns ja niemand davon ab, einfach selbst ein Tempolimit für uns persönlich einzuführen. Damit spart man wahnsinnig viel Benzin, ganz viel Geld und man tut gleichzeitig was Gutes für die Umwelt."

Nicht zu streng sein

"Das ist immer ein irgendwie auch sehr typisch deutscher Ansatz, dass man einmal gegen irgendetwas verstößt und sagt: Oh Gott, jetzt war alles umsonst", sagt die Nachhaltigkeitsexpertin. Das sei aber kein Weg zu einer nachhaltigeren Lebensweise. "Wenn wir den Anspruch an uns haben, dass wir immer perfekt sein müssen, dann werden wir damit zwangsläufig scheitern, aber wenn wir uns jeden Tag irgendetwas vornehmen und sagen: Heute fahre ich halt mal nicht Auto, sondern nehme die U-Bahn, gehe zu Fuß oder fahre Fahrrad - damit zum Beispiel kann man schon einen ganz wesentlichen Beitrag zur Energie- oder Verkehrswende beitragen." Auch bei der Urlaubsplanung sei es sinnvoll, zu überlegen, ob ein Ziel nicht mit der Bahn erreichbar sein könnte - oder ein näher gelegenes Ziel genauso schön ist, denn ein Großteil der CO2-Emissionen entstehe bei der Urlaubsanreise.

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