Die Bundesregierung unternimmt nach Ansicht der Linken-Politikerin Gesine Lötzsch zu wenig für den Katastrophenschutz. Der Bevölkerungsschutz im Katastrophenfall müsse im Bundeshaushalt eine größere Rolle spielen, sagte die haushaltspolitische Sprecherin der Linken-Gruppe im Bundestag in SWR Aktuell: "Wir haben durch Naturkatastrophen, Wetterlagen mit Starkregen eine Situation, die immer komplizierter wird."
Die für den Bevölkerungsschutz zuständigen Bundesländer hatten bereits vor zwei Jahren zehn Milliarden Euro mehr gefordert - fünf große Hilfsorganisationen haben sich anlässlich des bundesweiten Warntages angeschlossen, unter anderem der Arbeiter-Samariter-Bund und das Rote Kreuz.
"Fürchterlich, dass bei Freiwilligendiensten gekürzt wird"
Zwar seien die Länder für den Bevölkerungsschutz zuständig, allerdings brauche es eine gemeinsame Koordinierung und eine gemeinsame Anstrengung, forderte Lötzsch. "Die Menschen, die den Bevölkerungsschutz gewährleisten, arbeiten nur zu einem kleinen Teil hauptamtlich. Wir sind auf das Ehrenamt angewiesen. Und da ist es ganz fürchterlich, dass gerade bei den Freiwilligendiensten gekürzt wird und wir dadurch weniger Plätze für engagierte Menschen haben." Zudem müssten Menschen im Ehrenamt so abgesichert sein, "dass es ordentlich mit ihrem Arbeitgeber geregelt ist, was passiert, wenn sie für die Tätigkeit freigestellt werden müssen."
Angriffe auf Einsatzkräfte nicht hinnehmbar
Man brauche auch in der Bevölkerung eine Diskussion darüber, wie Helferinnen und Helfer geachtet würden: "Es ist überhaupt nicht hinnehmbar, dass beispielsweise Rettungskräfte und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen werden." Außerdem seien viele Einsatzahrzeuge veraltet oder funktionierten nicht, so die Linken-Politikerin im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler.
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