Der Klimawandel schadet der Landwirtschaft. Professor Friedrich Longin von der Uni Hohenheim sagt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern, wie Nutzpflanzen durch Züchtung resistent werden.
Die Sommer werden heißer, die Winter wärmer. Regen kommt in Sturzfluten vom Himmel. Dazwischen sorgt wochenlanger Sonnenschein für Trockenheit. Keine Frage - der Klimawandel ist für die Landwirtschaft eine Herausforderung. Die Züchtung von Nutzpflanzen durch Kreuzung verschiedener Typen gilt als eine der Möglichkeiten, um den Veränderungen zu begegnen.
Zehn Jahre von der Kreuzung bis zur Aussaat einer Nutzpflanze
Als Beispiel nennt Friedrich Longin, Professor für Pflanzenzüchtung und Leiter der Arbeitsgruppe Weizen an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim, dass man eine Nutzpflanze, die später reif werde mit einer anderen kreuze, die früher schon geerntet werden könne.
Erste Ergebnisse seien vier bis fünf Jahre nach der ersten Kreuzung messbar. Bis eine neue Nutzpflanze der Landwirtschaft zur Verfügung stehe, müssten offizielle Tests durchlaufen werden. Das dauere etwa zehn Jahre. Die Kosten beliefen sich auf circa zwei Millionen Euro.
Neue Züchtung muss eine "Zehnkämpferin" sein
Bei der Züchtung kommt es nach Aussage des Wissenschaftler darauf an, dass beispielsweise eine neue Sorte Weizen in ganz Deutschland unter unterschiedlichen Wetterbedingungen gute Erträge bringe. "Wir suchen die Zehnkämpferin, die überall unter den Besten dabei ist."
Die Forschung leiste auf diese Weise ihren Beitrag, dass eine neu gezüchtete Nutzpflanze an die veränderten Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre angepasst sei. "Aber der Sortenwechsel ist schnell. Wir machen in der Entwicklung großen Druck." Etwa alle fünf Jahre stünden den Landwirten neue Sorten zur Verfügung. "So ist der Zuchtfortschritt gewährleistet."