Eine Welt voller Krisen: Wie wir trotzdem positive Gespräche führen können

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Nur noch Krisen! Schlechte Nachrichten beherrschen den Alltag. Die Kommunikationsexpertin Stefanie Voss hat Tipps, wie wir damit im Gespräch mit anderen konstruktiv umgehen.

Eine Strategie sei das Umlenken einer Thematik, erklärt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Fischer, zum Beispiel durch die Äußerung: "Ich habe für mich entschieden, meinen Fokus auf andere Dinge zu richten." Diese Formulierung zeige Souveränität und Selbstbewusstsein.

Außerdem empfiehlt die Kommunikationsexpertin die Aufmerksamkeit auf das Positive zu richten, beispielsweise mit den Worten: "Es ist eine schwierige Weltlage - das sehe ich auch so und wie schön, dass wir beide zusammenstehen und die Zeit für ein ruhiges Gespräch haben."

Es ist schwierig, die Weltlage mal eben über den Gartenzaun zu verändern.

Vermeiden sollte man hingegen verletzende Entgegnungen wie: "Was für ein Quatsch. Stell‘ Dich nicht so an". Dadurch würden Gefühle verletzt, die für den Gesprächspartner Realität seien. "Diese Realität nicht anzuerkennen, ist eine ganz böse Herabwürdigung", sagt Stefanie Voss.

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Gesprächspartnern immer mit Respekt begegnen

In der aktuell politisch angespannten Lage können Diskussionen schnell aus dem Ruder laufen. Um dem vorzubeugen, empfiehlt die Kommunikationsexpertin die Meinung der anderen Person anzuerkennen und das mit folgendem Satz zu unterstreichen: "Ich finde es sehr interessant, dass Du zu dieser Einschätzung kommst, und ich komme zu einer ganz anderen Einschätzung."

Durch das Verwenden von 'und' anstatt von 'aber' signalisiere man dem Gesprächspartner, "dass es unterschiedliche Perspektiven geben kann". Genau diese Haltung fehle häufig im aktuellen Diskurs, weil jeder auf seiner Sichtweise beharre und glaube, es handele sich um die absolute Wahrheit. "Es ist aber nur eine individuelle Wahrheit und nicht die allgemeine Wahrheit", ergänzt Stefanie Voss.