Die Grüne Jugend lässt kein gutes Haar am Koalitionsvertrag von Union und SPD. Der Co-Bundesvorsitzende Jakob Blasel sieht im Koalitionsvertrag nur Rückschritte beim Klimaschutz.
Der 24-jährige nennt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Fischer die Verbrennung von fossilem Gas als Beispiel. Blasel kritisiert den geplanten Bau von neuen Gaskraftwerke und, dass "ernsthaft innerhalb von Deutschland nach Erdgas gebohrt werden soll". Das sei das Gegenteil von Klimaschutz. Notwendig wäre der konsequente Ausstieg aus Gas und den anderen fossilen Energieträgern.
Thema im Gemeinderat Teil der Energiewende: EnBW prüft Bau von neuem Gaskraftwerk in Karlsruhe
Die EnBW prüft den Bau eines neuen Gaskraftwerks am Karlsruher Rheinhafen. Der Gemeinderat beschäftigt sich bereits mit dem Thema. Klimaaktivisten üben deutliche Kritik.
Gerade durch Erschließung neuer Gasfelder in Deutschland würden neue Abhängigkeiten geschaffen werden. Eine solche Ausbeutung des fossilen Energieträgers Gas sei auf Jahrzehnte angelegt. "Das ist der Punkt, wo es ins Absurde gerät", sagt der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend. "Wir wollen aus der Verbrennung von Gas aussteigen." Die Pläne von schwarz-rot, neue Gasvorkommen zu erschließen, seien das Gegenteil.
Es bleibt beim Lippenbekenntnis zum Klimaschutz.
Gefahr von Erdbeben durch Gasbohrungen
Blasel wies außerdem auf eine mögliche Gefahr für die Bevölkerung und nannte die Niederlande als Beispiel. Dort habe man die Erdgasbohrungen eingestellt, "weil die Erdbeben, die dadurch lokal entstanden sind, nicht mehr hinnehmbar für die Gesellschaft waren".
Klimaschutz als "gesamtgesellschaftliches Interesse"
Der Co-Chef der Grünen Jugend sieht auch in der aktuellen Wirtschaftskrise die Notwendigkeit, den Klimaschutz voranzutreiben. Deshalb hätten die Grünen dem milliardenschweren Investitionspaket zugestimmt. Ziele müsse es sein, "ein besseres Leben zu führen und etwas gegen die Klimakrise zu tun". Beides solle mit dem Investitionspaket erreicht werden, weil Klimaschutz ein "gesamtgesellschaftliches Interesse" sei. Die Tatsache, dass "Friedrich Merz keinen Plan hat und völlig ambitionslos ist", sei ein Problem des zukünftigen Bundeskanzlers und nicht den Umständen geschuldet, so Blasel.